Brexit-Hürden kosten London Halt für Orient-Express
n-tv
Seit den 1980er Jahren kann man die stilvolle Reise mit vollausgestatteten Suites und gehobenem Dinner im Orient-Express auch von London aus starten. Der Brexit sorgt aber für Komplikationen im Reisebetrieb.
Einer der wohl berühmtesten Züge wird infolge des Brexits künftig nicht mehr aus London abfahren: Der Betreiber der heutigen Variante des Orient-Express - mit vollem Namen Venice Simplon-Orient-Express - will seinen Betrieb in Großbritannien einstellen. "Wir passen unseren Betrieb im Jahr 2024 an, bevor weitere Pass- und Grenzkontrollen fällig werden", sagte ein Sprecher des Zugunternehmens Belmond der Zeitung "Observer". "Wir wollen das Risiko von Verzögerungen und verpassten Anschlüssen für unsere Gäste vermeiden und den bestmöglichen, entspanntesten Service bieten."
Das rollende Luxus-Hotel, das Krimi-Autorin Agatha Christie zu ihrem Klassiker "Mord im Orient-Express" inspirierte, verband seit dem späten 19. Jahrhundert Paris mit Istanbul. Der Name Orient-Express wurde im Lauf der Zeit jedoch für Züge unterschiedlicher Betreiber und Strecken verwendet. Seit den 1980er-Jahren konnte man die stilvolle Reise bereits von London aus beginnen - etwa nach Venedig. Mit vollausgestatteten Suites und gehobenem Dinner an Bord werden Preise von Tausenden Pfund pro Person fällig.
Da seit dem Brexit zusätzliche Passkontrollen notwendig sind, kommt es am Fährhafen von Dover mittlerweile häufiger zu stundenlangen Staus - insbesondere zu Urlaubszeiten oder an Feiertagen. Diese Situation könnte sich noch verstärken, weil mit der Einführung des sogenannten Europäischen Reiseinformations- und Genehmigungssystems künftig noch weitere Kontrollen notwendig werden.
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