Brennpunkt Krim: Ex-US-General glaubt an Rückeroberung bis Sommerende
Frankfurter Rundschau
Für den früheren US-General Ben Hodges ist die Krim der Schlüssel zum Erfolg im Ukraine-Krieg. Er fordert den Westen auf, mehr Waffen zu liefern.
Krim – Die Tschongar-Brücke der Krim war unter Beschuss. Die russische Seite im Ukraine-Krieg ruft die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die bereits 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim steht auch im Fokus der ukrainischen Gegenoffensive. Ben Hodges ist optimistisch, dass der Ukraine bis zum Sommerende eine Rückeroberung gelingen kann – unter bestimmten Bedingungen.
Hodges ist Generalleutnant a.D. und war einst Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa. „Wenn die Vereinigten Staaten der Ukraine das liefern würden, was sie braucht, könnte die Ukraine die Krim tatsächlich noch bis zum Ende dieses Sommers befreien“, sagte Hodges nun zu Newsweek. Die Krim-Krise war ein Ausgangspunkt des Ukraine-Konflikts.
Das Tempo der Gegenoffensive im Ukraine-Krieg ist jedoch langsam. Hodges forderte in dem Newsweek-Interview nun die Regierung von US-Präsident Joe Biden auf, mehr fortschrittliche Waffen zu liefern – insbesondere ATACMS, das sind ballistische Kurzstreckenraketen.
Hodges behauptete, die USA verweigere Kiew diese Waffensysteme aus Angst, so einen Vergeltungsschlag Putins zu provozieren. Er schien dabei an Angriffe auf russisches Territorium zu denken, wie etwa die Angriffe auf Belgorod., die Russland instrumentalisieren könnte. Das Argument ließ er jedoch nicht gelten.
Die ATAMCS würden es der Ukraine allerdings ermöglichen, „die Krim unhaltbar zu machen“, zeigte er sich sicher. „Und das ist der Schlüssel: Die Schwarzmeerflotte muss aus Sewastopol abziehen.“