
Brennende Kirchen und mörderische Internate – Missbrauchsskandal erschüttert Kanada
Die Welt
In Kanada wurden Gräber von Hunderten indigenen Kindern gefunden. Noch bis in die 90er-Jahre wurden sie ihren Familien zur „Umerziehung“ entrissen. Im einstigen Vorzeigeland tobt längst ein Krieg um Schuld und Sühne. Nun muss der Papst reagieren.
Seit im Mai auf dem Gelände eines ehemaligen Internats die Überreste von 215 indigenen Kindern gefunden wurden, herrscht Aufruhr in Kanada. Die Flaggen hängen auf halbmast und das ganze Land, allen voran die indigene Bevölkerung, steht unter Schock. Festivitäten zum Nationalfeiertag vergangenen Donnerstag wurden vielerorts abgesagt. Innerhalb weniger Wochen waren die Behörden mit Bodenradargeräten auf zwei weitere Gräber gestoßen – mit nun insgesamt mehr als 1000 Kinderleichen. Sie alle sind Opfer sogenannter „schulischer Anpassungsprogramme“ in Zwangsinternaten, die seit Ende des 19. Jahrhunderts meist von der katholischen Kirche betrieben wurden. Und mit jedem Fund unmarkierter Gräber werden nun auch Brandstiftungen an katholischen Kirchen vermeldet. Premierminister Justin Trudeau verurteilte die Kirchenbrände – gleichzeitig forderte er den Papst auf, nach Kanada zu reisen und sich im Namen der Kirche zu entschuldigen. Die Brutalität des Internatspersonals war atemberaubend.More Related News