Brennende Autos und Verwüstungen: Protestierende legen Frankreich in Schutt und Asche
Frankfurter Rundschau
Erneut kam es in der Nacht zu Krawallen in Frankreich. Laut dem Innenministerium wurden 249 Polizisten verletzt. Brennende Autos und Mülltonnen prägen Paris.
Paris – Die Krawalle in Frankreich nehmen kein Ende. In der Nacht zum Freitag (30. Juni) wurden 249 Polizisten verletzt, wie der Sender BFMTV unter Berufung auf Innenminister Gérald Darmanin am Morgen berichtete. Unter den verletzten Beamten würden sich aber keine Schwerverletzten befinden.
In ganz Frankreich wären in der Nacht zum Freitag 40.000 Polizisten im Einsatz gewesen, um sich den Ausschreitungen entgegenzustellen. Davon allein 5.000 in Paris. Im Großraum der französischen Hauptstadt, aber auch in weiteren Städten, gab es somit in der dritten Nacht in Folge Ausschreitungen. Es wurden Autos und Mülltonnen in Brand gesteckt, Polizisten wurden mit Feuerwerkskörpern attackiert. Auslöser für die Krawalle war der Tod eines 17-jährigen Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle.
Wie es vom Innenministerium heißt, wurden infolge der Krawalle in Frankreich insgesamt 667 Menschen festgenommen – der Großteil im Großraum Paris. Da die Ausschreitungen als unmittelbare Reaktion auf den Tod des 17-Jährigen weiter anhalten, hat Präsident Emmanuel Macron bereits ein Krisentreffen einberufen. Der interministerielle Krisenstab solle am Freitag um 13:00 Uhr zu einer Sitzung zusammenkommen, teilte der Élyséepalast mit.
Wie unter anderem France Info berichtet, wurden im Großraum Paris und anderen Städten Frankreichs nicht nur Autos in Brand gesetzt, sondern auch Häuser. Zudem wurden Geschäfte geplündert. Die nationale Polizei sprach von neuen Vorfällen in Marseille, Lyon, Pau, Toulouse und Lille, auch von nächtlichen Unruhen in Straßburg war die Rede.
Zu ersten Ausschreitungen war es bereits am Donnerstagnachmittag (29. Juni) am Rande eines Trauermarschs für den getöteten Jugendlichen gekommen. Mehrere hundert Jugendliche zogen durch die Stadt, Müllcontainer wurden in Brand gesetzt. Gegenstände angezündet, aber auch wurden Feuerwerkskörper in einigen Vierteln Straßburgs abgeschossen.