Bremische Evangelische Kirche lobt Studie zu Missbrauch
n-tv
Bremen/Hannover (dpa/lni) - Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) lobt die am Donnerstag vorgestellte Studie zu sexueller Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie. Das geht aus einer Mitteilung hervor. "Wir waren nicht immer konsequent an der Seite der Betroffenen und haben Vertrauen verloren", sagte BEK-Präsidentin Edda Bosse.
Die BEK untersuchte nach eigenen Angaben für die Beteiligung an der Studie 850 Personalakten von Pfarrern, die zwischen 1946 und 2020 in ihrem Dienst standen, und ging Aussagen von Betroffenen und Zeugen nach. Sie stellte demnach acht Verdachtsfälle fest. Für die Fälle werden acht Menschen verantwortlich gemacht, darunter sind sechs Pastoren. Zwei neue Disziplinarfälle wurden aufgrund der Recherche öffentlich.
In der Mitteilung wird auch auf einen früheren Bremer Domprediger eingegangen, der jüngsten Angaben nach für Übergriffe auf 14 Menschen verantwortlich war.
Die in Hannover vorgestellte Studie unabhängiger Wissenschaftler untersuchte den Angaben nach erstmals sexuelle Gewalt systematisch und wissenschaftlich für den gesamten Bereich der evangelischen Kirche und der Diakonie. Es soll demnach mindestens 2225 Betroffene und 1259 mutmaßliche Täter geben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte die Stude 2020 initiiert.