Bremer Erzieher sollen auf "Schweigefuchs" verzichten
n-tv
Der sogenannte Wolfsgruß türkischer Nationalisten hat bei der Fußball-EM für einigen Wirbel gesorgt. Das hat nun Konsequenzen in Bremer Kitas und Schulen. Dabei geht es aber um ein anderes Handzeichen.
Der "Schweigefuchs" soll Kinder in Kita-Gruppen und Klassen zur Ruhe bringen. Dabei imitieren die Erzieher und Lehrer mit der Hand einen Fuchs mit geschlossenem Maul: Mittel- und Ringfinger werden dazu gegen den Daumen gedrückt, Zeige- und kleiner Finger bilden die Ohren. Kommt Ihnen bekannt vor? Tatsächlich ist das Handzeichen dem sogenannten Wolfsgruß sehr ähnlich.
Der sogenannte Wolfsgruß hat bei der laufenden Fußball-EM für Aufsehen gesorgt, nachdem der türkische Nationalspieler Merih Demiral ihn nach dem 2:1-Sieg gegen Österreich auf dem Spielfeld zeigte. Das Handzeichen ist ein Symbol der Grauen Wölfe, der Anhänger der rechtsextremistischen Ülkücü-Bewegung. Diese wird in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung. Der Skandal um den Wolfsgruß hat vielfach Forderungen nach einem Verbot der Grauen Wölfe ausgelöst.
In Bremen hat die Ähnlichkeit beider Handgesten nun Konsequenzen: Der "Schweigefuchs" soll vorerst nicht mehr in Kitas und Schulen verwendet werden, wie der "Weser-Kurier" berichtete. Das Thema sei bereits länger in der Diskussion, erklärte demnach Patricia Brandt, die Sprecherin der Bildungsbehörde. Die politische Bedeutung des Wolfsgrußes sei mit der Grundhaltung des städtischen Eigenbetriebs Kita Bremen "absolut unvereinbar", sagte sie.