Brandenburg erkennt mehr Abschlüsse ausländischer Ärzte an
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg sucht Ärztinnen und Ärzte - und kann dabei zunehmend auf Mediziner aus dem Ausland zurückgreifen. Von Januar bis Juni hat das zuständige Landesamt 141 Mal die berufliche Ausbildung ausländischer Ärztinnen und Ärzte anerkannt, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Potsdam mitteilte. Das seien mehr als doppelt so viele Fälle wie im Vorjahreszeitraum, als 59 Approbationen anerkannt wurden. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte: "Für die Fachkräftesicherung sind wir ganz klar auch auf Zuwanderung angewiesen."
Mediziner aus dem Ausland können ihre berufliche Ausbildung künftig leichter in Brandenburg anerkennen lassen - über einen Online-Antrag. Im Rahmen eines Pilotprojekts zum Onlinezugangsgesetzes steht ein solcher Antrag auf dem bundesweiten Informationsportal "Anerkennung in Deutschland" zur Verfügung. Wer in Deutschland in einem akademischen Heilberuf eine Tätigkeit ausüben will, braucht eine sogenannte Approbation. Der Antrag dafür wird in dem Bundesland gestellt, in dem jemand arbeiten möchte.
Die Ärzteschaft in Brandenburg ist überaltert. Falls in den kommenden Jahren keine Nachfolger für die in Rente gehenden Mediziner gefunden werden sollten, droht vielen Arztpraxen eine Schließung. Die Zahl der Einwohner pro Vertragsarzt in Brandenburg liegt nach Angaben des Ministeriums bereits jetzt bei 726 - und damit um fast sechs Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 686 Einwohnern.