Brandbrief von Tönnies: Schon Ostern könnte Fleisch knapp werden!
RTL
In einem Brandbrief, der RTL vorliegt, richtet sich Fleisch-Verarbeiter Tönnies an die Lebensmittel-Branche. Fleisch müsse dringend teurer werden.
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine werden immer greifbarer. In einem Brandbrief wendet sich der Tönnies-Geschäftsführer laut RTL-Informationen an die Lebensmittel-Einzelhändler. Grund dafür: Die Kosten seien so extrem gestiegen, dass eine Versorgung des deutschen Marktes mit Fleisch schon an Ostern nicht mehr möglich sein könnte.
In einem Brandbrief, der RTL vorliegt, richtet sich Fleisch-Verarbeiter Tönnies an die Lebensmittelbranche. Durch den Krieg in der Ukraine breche einer der größten Tierfuttermittel-Lieferanten weg, schreiben die Tönnies-Geschäftsführer Peter Strunz und Jörg Engel. Auf den drei Seiten beschreiben sie eindringlich, welche dramatischen Folgen der Krieg in der Ukraine auf die deutsche Fleisch-Industrie habe.
"Im Rindfleisch werden uns beispielsweise bis Ostern die Schlachttiere ausgehen, die nur mitenormen finanziellen Mehraufwand an uns gebunden werden können", so Strunz und Engel. Heißt konkret: Die Lieferketten seien unterbrochen. Dadurch kämen Rohstoffe entweder nicht an, oder die Kosten für die Aufzucht und Schlachtung der Tiere seien so gestiegen, dass die Fleisch-Produktion für die betroffenen Betriebe nicht mehr rentabel sei – so auch für Tönnies. Strunz schreibt unter anderem von einer "Explosion der Futtermittelkosten" und einer "massive[n] Störung sämtlicher bestehender Geschäftsgrundlagen".
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Konkret betroffen sind diese Fleisch-Produkte:
"Wir bitten aus diesem Grund in aller Dringlichkeit darum jetzt einen partnerschaftlichen Abschluss über Preisänderungen für alle Rohstoffarten (Schwein, Rind, Geflügel, konventionell wie Bio) zuerreichen", schreibt Tönnies-Geschäftsführer Peter Strunz. Das sei wichtig, "um die Zukunft des Unternehmens zu schützen."
Sollten die Lebensmittel-Händler dem Wunsch nach kommen, würden die Kosten für Fleisch- und Wurstwaren schon ab kommender Woche deutlich steigen. (lra)