
Branche unter Druck - Corona kostet Gastgewerbe viele Jobs
n-tv
Die monatelangen Schließungen in der Gastronomie haben Hunderttausende Jobs gekostet. Angesichts der hohen Inflation sowie wegen des Personalmangels liegen die Umsätze weiter unter Vor-Pandemie-Niveau. Angesichts der Konkurrenz durch andere Wirtschaftszweige muss die Branche ihr bisheriges Geschäftsmodell korrigieren.
Die Corona-Pandemie hat das Geschäftsmodell des Gastgewerbes mit zahlreichen geringfügig und saisonal Beschäftigten ins Wanken gebracht und die Folgen sind immer noch spürbar. Im vergangenen Jahr waren laut einer Studie für die Hans-Böckler-Stiftung und die Gewerkschaft NGG noch rund 100.000 Menschen weniger in der Branche beschäftigt als vor der Pandemie. Die Branche stehe "wie nie zuvor" unter Druck, die Attraktivität für Beschäftigte zu steigern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Vor der Corona-Pandemie habe das Gastgewerbe in Deutschland stetig wachsende Umsatzzahlen verzeichnet - und stetig wachsende Beschäftigtenzahlen. 2019 arbeiteten laut Studie 2,1 Millionen Menschen in Gaststätten, Bars und Hotels. In der Corona-Pandemie sank die Zahl auf einen "historischen Tiefstand" von 1,8 Millionen sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Doch die Lücke schließt sich allmählich. Die Untersuchung zitiert Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit, wonach schon im kommenden Jahr wieder in etwa so viele Menschen im Gastgewerbe arbeiten werden wie 2019.
Knapp 330.000 Menschen weniger waren demnach in der Hochphase der Pandemie im Gastgewerbe tätig. Mehr als jede und jeder vierte 2020 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte entschied sich in der Pandemie für einen anderen Beruf. Dem Gastgewerbe den Rücken kehrten vor allem Beschäftigte unter 25 Jahren sowie in Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten. Auch viele Minijobberinnen und -jobber sowie Leiharbeitskräfte wechselten. Häufig arbeiten sie nun im Einzelhandel oder in Logistikberufen. Auch bei den Auszubildenden sorgte die Pandemie laut Studie für einen Rückgang um 22 Prozent - 2022 gab es mit knapp 37.000 Azubis zwei Drittel weniger als noch 15 Jahre zuvor.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.