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Brüssel-Attentäter beantragte Asyl in vier Ländern
n-tv
Er war den Behörden als radikaler Islamist bekannt, saß im Gefängnis, seine Asylanträge wurden in vier europäischen Ländern abgelehnt. Und doch wurde der 45-jährige Tunesier, der am Montag in Brüssel zwei Schweden erschossen hat, nicht abgeschoben. Belgische und schwedische Politiker fordern eine strengere Migrationspolitik.
Der islamistisch motivierte Angreifer, der in Brüssel zwei schwedische Fußballfans erschossen hat, hatte in den vergangenen Jahren in vier verschiedenen europäischen Ländern Asyl beantragt, darunter mehrere EU-Länder. Vor einem Asylantrag in Belgien vor vier Jahren habe der Tunesier bereits 2011 in Norwegen, 2012 in Schweden und 2014 in Italien Asyl beantragt, erklärte die belgische Regierung.
Sämtliche Anträge seien abgelehnt worden, weil der Tunesier als nicht schutzbedürftig eingestuft wurde, sagte Migrations-Staatssekretärin Nicole de Moor. Sie forderte erneut eine konsequentere Abschiebepolitik innerhalb der EU. Zuvor hatten auch Belgiens Regierungschef Alexander De Croo und sein schwedischer Kollege Ulf Kristersson eine strengere europäische Migrationspolitik gefordert. "Wir müssen unsere europäischen Grenzen schützen", sagte Kristersson am Mittwoch. Schnellere Abschiebungen seien "etwas, das wir angehen müssen", betonte Belgiens Premierminister De Croo. Die europäischen Behörden müssten zudem besser Informationen austauschen können, erklärte Kristersson.
Der Angreifer ist nach Angaben der italienischen Regierung 2011 mit einem Flüchtlingsboot aus Tunesien über die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa nach Europa gekommen. Er sei dann nach einem zwischenzeitlichen Aufenthalt in Schweden 2016 von den italienischen Behörden als radikaler Islamist eingestuft und auch beobachtet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Regierung. Später sei er nach Belgien gegangen.