Bräuche am 1. Mai: Warum es Tanz in den Mai, Maibaum, Hexenfeuer & Co. gibt
RTL
Maibaum, Hexen & Streiche: Kaum ein Tag hat so viele Traditionen wie der 1. Mai. Aber warum gibt es an diesem Tag so viele Bräuche und was bedeuten sie?
Vom Spruch "Alles neu macht der Mai!" bis zur Aufstellung des Maibaums: Dem Monat Mai wird viel abverlangt. Vor allem aber, weil mit ihm jede Menge Hoffnungen auf etwas Neues, etwas Schönes verknüpft wird. Aber warum ist das so? Welche Bräuche gibt es? Und was bedeuten sie eigentlich?
Der wohl bekannteste Mai-Brauch ist das Aufstellen des Maibaums, auch wenn dies in vielen Regionen anders gelebt wird. Unter anderem im Rheinland und in Bayern stellen verliebte Männer vor dem Haus ihrer Auserwählten einen mit bunten Bändern und einem roten Herz geschmückten Baum auf. Alle vier Jahre können sich die Männer aber eine Pause gönnen, denn im Schaltjahr sind die Frauen an der Reihe, ihrem Liebsten einen Maibaum zu stellen.
Lese-Tipp: Was Verliebte über den Maibaum wissen solltenAuch in anderen Bundesländern stellt man Maibäume auf – oft aber dann an einem zentralen Ort im Dorf oder der Gemeinde. Die bis zu 30 Meter hohen Bäume werden bunt bemalt, prachtvoll geschmückt und bei einer feierlichen Zeremonie am 30. April aufgestellt. Der Baum wird dann die ganze Nacht von den jungen Männern aus dem Ort bewacht. Im Süden ist man nämlich ein Held, wenn man es schafft, einen Baum aus dem Nachbardorf zu klauen. Der muss dann von den Beklauten mit einem Fest oder mehreren Litern Bier für die Maibaum-Gauner ausgelöst werden. In einigen Teilen des Freistaates gibt es darüber hinaus noch das "Maibaum-Kraxeln". Dabei versuchen junge Männer, mit bloßen Händen und Füßen den Stamm so hoch wie möglich empor zu klettern.
Im Harz fiebern die Menschen schon nach Weihnachten der Walpurgisnacht zum 1. Mai entgegen. Sie verkleiden sich als Hexen und stellen sich Hexen-Puppen vor das Haus. Die Walpurgis-Feiern gehen ursprünglich auf heidnische Frühlingsfeste zurück. Später versuchte die Kirche, den Feiern einen neuen Inhalt zu geben. Sie ließ am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga feiern, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister. Heute ist die Walpurgisnacht nicht nur eine große Touristen-Attraktion, sondern nach wie vor auch für viele Einheimische ein Grund zum Feiern. Auch auf dem Brocken – dem sagenumwobenen Blocksberg – treffen sich die Hexen und andere magische Wesen, um in den Mai zu feiern. Die meisten sind aber vermutlich kostümiert.
Die moderne Variante der Walpurgis-Feierlichkeiten ist der Tanz in den Mai. Am Abend des 30. Aprils versammeln sich Menschen, um den Monat Mai und damit den Beginn der warmen Zeit des Jahres zu begrüßen und trinken dabei traditionell Maibowle.
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In einigen Regionen wird der "Tanz in den Mai" auch Hexenfeuer oder Maifeuer genannt – und dieses wird auch tatsächlich entfacht, ähnlich wie das Osterfeuer. Dieses Feuer hat allerdings etwas mit der Liebe zu tun. Denn wenn am Ende einer Nacht das Feuer heruntergebrannt ist, wird Verliebten, die über die Feuerstelle springen, Glück versprochen.
Nicht nur Hexen treiben ihren Schabernack in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, auch Gruppen von Jugendlichen lassen sich jedes Jahr in der sogenannten Freinacht den ein oder anderen Streich einfallen. Wer jetzt denkt, dass die jungen Menschen dabei von den Hexen der Walpurgisnacht beeinflusst wurden, liegt allerdings falsch.