Boykotte verschärft: Der Westen beschließt SWIFT-Aus für russische Banken
DW
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hat der Westen zu einer der schärfsten Wirtschaftssanktionen gegriffen: Russische Banken werden vom SWIFT-Zahlungssystem ausgeschlossen.
Das Wichtigste im Überblick:
Die USA, Frankreich, Kanada, Italien, Großbritannien, die EU-Kommission und Deutschland haben wegen des Angriffs auf die Ukraine weitere harte Finanz-Sanktionen gegen Russland beschlossen. So werden all die russischen Banken, die bereits von der internationalen Gemeinschaft sanktioniert sind, vom internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen, teilte der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit am späten Samstagabend mit. Soweit erforderlich, sollen weitere russische Banken dazukommen. Damit sollen diese Institute von den internationalen Finanzströmen abgeklemmt werden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, man erlege Russland mit den neuen Sanktionen massive Kosten auf. Russland werde weiter vom internationalen Finanzsystem und westlichen Volkswirtschaften isoliert. Man arbeite weiter daran, die Möglichkeiten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beschränken, seine Kriegsmaschinerie zu finanzieren.
Putin werde auch daran gehindert, seine Kriegskassen zu nutzen. Zudem würden die finanziellen Möglichkeiten russischer Oligarchen beschnitten. Die Maßnahmen würden erodierende Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben. Putin habe einen Weg eingeschlagen, der auf die Zerstörung der Ukraine ziele. Tatsächlich aber zerstöre er auch die Zukunft seines eigenen Landes.
Deutschland hatte sich bislang zurückhaltend gezeigt, russische Banken von SWIFT auszuschließen. Diese Maßnahme gilt als härtester wirtschaftlicher Boykott. Auch beim Thema Waffenlieferungen hatte die Bundesregierung am Samstag eine Kehrtwende vollzogen.