Botschafter verspricht Österreichs Steuerzahlern Schmerzen
n-tv
Auch 22 Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verdient die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) noch immer prächtig in Russland. Doch ein kreativer Aktiendeal symbolisiert den Abschied. Der russische Botschafter in Österreich warnt vor teuren Konsequenzen.
Der russische Botschafter in Österreich, Dmitri Ljubinski, beklagt eine angebliche westliche Kampagne gegen die Auslandstochter der österreichischen Raiffeisenbank. In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur TASS sagt Ljubinski, die Raiffeisen Bank International (RBI) stehe wegen ihrer laufenden Geschäfte in Russland unter beispiellosem Druck. Dagegen könnten "andere westliche Finanzinstitute, insbesondere die amerikanische Citibank oder die italienische UniCredit, ohne Druck von außen sicher weitermachen", wie der Botschafter ausführt.
Die RBI ist die größte westliche Bank, die nach wie vor in Russland operiert und steht als einzige ausländische Bank auf der Liste der 13 systemrelevanten Kreditinstitute. Anders als viele andere Unternehmen prüfen die Österreicher auch 22 Monate nach Kriegsbeginn noch immer ihre Optionen für einen Ausstieg aus dem Land und mussten zuletzt von ihrem Zeitplan abrücken: "Früher haben wir Ihnen einen möglichen Abspaltungszeitpunkt zum 31. Dezember genannt, der heute sehr unwahrscheinlich erscheint", erklärte Bankchef Johann Strobl Anfang November. Die Bank müsse erst die Möglichkeiten für einen Verkauf ausschöpfen, bevor man sich für eine Abspaltung entscheide.
Die amerikanische Citigroup stellt ihr Russlandgeschäft zum Jahresende ein und schreibt 170 Millionen US-Dollar ab. Der Chef der italienischen UniCredit hatte die Aufgabe des Russlandgeschäfts dagegen als "moralisch falsch" und "nicht im Sinne der Aktionäre" bezeichnet.
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