Botschafter Melnyk lobt deutsche Waffenlieferungen
n-tv
Nach langem Zögern entschließt sich die Bundesregierung doch noch Waffen in die Ukraine zu schicken. Der ukrainische Botschafter Melnyk feiert die Entscheidung als historisch. Gleichzeitig mahnt er, dass der Krieg noch lange dauern könnte.
Der ukrainische Botschafter in Berlin hat die Entscheidung der Bundesregierung über Waffenlieferungen an die Ukraine als historischen Schritt gewürdigt. "Wir sind froh, dass Deutschland endlich diese 180-Grad-Wende vollzogen hat", sagte Botschafter Andrij Melnyk der dpa. "Ich habe meinen deutschen Freunden und der Bundesregierung immer gesagt, dass sie die schrecklichen Bilder vom Krieg in der Ukraine nicht lange ertragen werden, ohne zu reagieren und umzusteuern." Lange Zeit sei er mit seinen Mahnungen "nicht ernst genommen" worden. "Endlich sind die Deutschen erwacht und haben begonnen, richtig zu handeln."
Die Bundesregierung hatte am Samstag entschieden, den ukrainischen Streitkräften 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" aus Bundeswehrbeständen so schnell wie möglich zu liefern. Außerdem wurde den Nato-Partnern Niederlande und Estland die Lieferung von Waffen an die Ukraine genehmigt, die aus deutscher Produktion oder DDR-Beständen stammen. Die Ukraine hatte zuvor monatelang vergeblich Waffenlieferungen gefordert. Die Bundesregierung hatte das aber mit der Begründung abgelehnt, dass es sich um ein Krisengebiet handelt.
Melnyk sagte, er hoffe, dass es jetzt nicht zu spät sei. "Jetzt gilt es, die deutschen Waffensysteme schnellstens an die ukrainischen Verteidiger zu liefern." Die Ukraine hoffe auch auf weitere Rüstungshilfen Deutschlands. "Dieser Krieg könnte noch lange dauern. Wir alle brauchen noch einen langen Atem", sagte Melnyk. Außerdem wünscht er sich weitere wirtschaftliche Hilfe von Deutschland. "Wir brauchen sofort auch einen umfassenden wirtschaftlichen Rettungsplan für die Ukraine, bei dem Deutschland eine führende Rolle spielen sollte."
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.