Borussia Dortmund verliert gegen FC Bayern
DW
Ein umstrittener Elfmeter nach Handspiel von Mats Hummels bringt dem FC Bayern bei Borussia Dortmund den Sieg. Gladbach blamiert sich am 14. Spieltag der Bundesliga gegen Freiburg und Leipzig entlässt Trainer Marsch.
"Jetzt ist es so, dass ein Scheiß-Elfmeter das Spiel entscheidet", ärgerte sich Dortmunds Emre Can nach dem Topspiel des 14. Bundesliga-Spieltags zwischen Borussia Dortmund und FC Bayern München und sprach den BVB-Fans wohl aus der Seele. Der Rekordmeister aus München entschied das Spiel knapp mit 3:2 für sich. Die Partie war schnell, intensiv und spannend, auch weil der Schiedsrichter viel laufen ließ und beide Mannschaften offensiv zu Werke gingen. Dortmund lag früh vorne, kassierte aber fast umgehend den Ausgleich und kurz vor der Pause einen weiteren Treffer.
Nach der Pause erzielte Dortmunds Torjäger Erling Haaland den 2:2-Ausgleich und das Spiel steuerte auf eine spannende Schlussphase zu. Dann griff der Videoschiedsrichter ein, nachdem Dortmunds Mats Hummels der Ball an den Ellenbogen geprallt war. Schiedsrichter Felix Zwayer hatte zunächst nicht auf Strafstoß entscheiden, änderte seine Meinung aber nach Studium der Zeitlupe. So konnte Robert Lewandowski mit seinem 16. Saisontreffer das Siegtor erzielen. Doch die Elfmeterentscheidung sorgte für Diskussionen, zumal der Videoschiedsrichter zuvor bei einem vermeintlichen Foul an Marco Reus nicht eingegriffen hatte. BVB-Trainer Marco Rose regte sich so sehr auf, dass er mit der gelb-roten karte auf die Tribüne verwiesen wurde. Durch den Sieg hat der FC Bayern in der Tabelle nun wieder vier Punkte Vorsprung auf die Dortmunder.
"Wahnsinn, dass wir vier Standardgegentore kriegen", klagte Gladbachs Jonas Hofmann nachdem er mit seiner Mannschaft eine historische 0:6-Heimpleite gegen den SC Freiburg erlebt hatte. "Wir haben desolat verteidigt. Wer letzte Woche gedacht hat, es geht nicht noch tiefer, ist eines Besseren belehrt worden." Tatsächlich sind bei der Borussia wenige Wochen nach der 5:0-Pokal-Gala gegen den FC Bayern und acht Tage nach der heftigen 1:4-Derby-Pleite beim 1. FC Köln endgültig Krisenzeiten angebrochen. Bereits nach 19 Minuten stand es 0:4, zur Halbzeit 0:6. Gladbachs Trainer Adi Hütter, der die wohl schlimmste Woche seiner Tätigkeit in Gladbach erlebte, muss aber offenbar keine Konsequenzen fürchten. "Man geht einen gemeinsamen Weg", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. "Das heißt, durch dick und dünn zu gehen."
Zumindest halbwegs gelang dagegen die Premiere von Tayfun Korkut als neuer Trainer bei Hertha BSC. Der Nachfolger von Pal Dardai geriet mit seinem neuen Team beim VfB Stuttgart zwar früh mit 0:2 ins Hintertreffen, doch ein Doppelpack von Stevan Jovetic rettete den Berlinern beim 2:2 am Ende einen Punkt. Die Hertha ist seit fünf Ligaspielen ohne Sieg, schaffte es aber wenigstens, den VfB in der Tabelle weiterhin hinter sich lassen.
Einen Schlusstrich hat Vizemeister RB Leipzig nach der 1:2-Niederlage bei Union Berlin gezogen und sich von Trainer Jesse Marschgetrennt. "Katastrophal", "desolat", einfach "ganz, ganz schlecht" hatte der aufgebrachte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff die Leistung des Leipziger Teams, das bereits seine sechste Niederlage der Saison kassierte, direkt nach dem Spiel am Freitagabend genannt. "Wir werden nicht irgendwie warten, bis Weihnachten ist und hoffen, dass es im neuen Jahr wieder besser wird. Es geht natürlich darum, dass wir daraus die richtigen Schlüsse ziehen", so Mintzlaff weiter. Am Sonntagmorgen fiel dann die Entscheidung, den US-Amerikaner zu entlassen.