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Bornheim: Ein Viertel zum Wohlfühlen
Frankfurter Rundschau
Rund um die Berger Straße findet man viele kleine Geschäfte und Cafés zwischen engen Schluchten bunter Häuser. Dazwischen ist das Leben mindestens genauso bunt und vielfältig.
Frankfurt - Der Pfeil trifft diesmal die Höhenstraße an der Ecke Sandweg. An einem kalten und windigen Mittwochmorgen geht es deshalb in die nordöstlich der Innenstadt gelegene Höhenstraße, die sich an der Grenze der Stadtteile Nordend und Bornheim befindet. Obwohl das Viertel vor allem für die Berger Straße sowie unzählige Restaurants und kleine Läden bekannt ist, sind hier schon um 10 Uhr morgens viele Menschen zwischen den bunten Häusern unterwegs.
Eine von ihnen ist Carolin Schreinert, die vor einem kleinen Schreibwarengeschäft in der Berger Straße steht und Postkarten begutachtet. „Die sind zum Abschied für meine Kollegen“, erklärt sie. Am nächsten Tag sei ihr letzter Arbeitstag, danach wechsle sie den Job und wolle ihre Kollegen deswegen noch ein letztes Mal überraschen.
Schreinert wohnt bereits seit sieben Jahren in Frankfurt und kommt ursprünglich aus der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Zunächst war sie für einen Job in die Stadt gezogen und vor zwei Jahren schließlich zu ihrem Partner nach Bornheim. Das Viertel hat es ihr angetan, berichtet sie: „Ich möchte in keine andere Ecke in Frankfurt ziehen. Und wenn ich eine Wohnung mit Garten finde, dann bleibe ich hier für immer.“ An Bornheim schätzt sie vor allem die Straßenbahnanbindung und die Berger Straße. „Und weil es hier so schöne kleine Cafés gibt. Hier ist noch so ein individueller Touch vorhanden.“
Keine 50 Meter weiter schüttelt Andy Bule den Fußableger vor seinem Kleidungsgeschäft „Number Seven“ aus. Das Geschäft gibt es schon seit 25 Jahren, sagt er nicht ohne Stolz. Gegründet habe es seine Frau, er sei dann später miteingestiegen. Auch das keine zehn Meter entfernte Schuhgeschäft „mi.na“ gehört den beiden, sie wohnen ganz in der Nähe in dem Viertel.
„Ich fühle mich in Frankfurt zu Hause“, sagt Bule, der vor 23 Jahren von Kroatien nach Frankfurt gezogen ist. Seitdem habe sich jedoch vieles verändert: „Damals war das Viertel hier noch nicht besonders. Da war es noch mehr das Arbeiterviertel als das schicke, hippe Viertel, das es jetzt ist. Es hat sich echt gut entwickelt“, beschreibt er den Werdegang Bornheims, den er miterlebt hat.