Boris Johnson lässt sein Land schwitzen
n-tv
Es ist ein bekanntes Muster des britischen Premiers: Er veranstaltet private Partys, anstatt sich mit einer Katastrophenlage zu befassen. So war es auch am Samstag. Während sich Großbritannien auf eine Rekordhitze vorbereitet und sich der Krisenstab trifft, feiert Johnson auf dem luxuriösen Landsitz Chequers.
Der britische Premierminister Boris Johnson ist am Wochenende erneut wegen einer Feier in die Kritik geraten. Wie der Nachrichtensender Sky News berichtete, gab der scheidende Regierungschef am Samstag eine private Party auf dem luxuriösen Landsitz Chequers. Die Regierung hatte zuvor wegen des für Anfang nächster Woche erwarteten Hitzerekords den Katastrophenfall ausgerufen und eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Dabei hatte sich Johnson am Samstag jedoch nicht blicken lassen.
Die stellvertretende Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, sprach von einer "Zombie-Regierung" und forderte Johnson auf, seinen Platz zu räumen, "wenn er immer noch nicht in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen". Es brauche einen Plan, wie Menschen angesichts der Hitze bei der Arbeit, im Verkehr, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeheimen sicher seien, so Rayner weiter.
Der britische Wetterdienst hat für Montag und Dienstag eine rote Wetterwarnung wegen Hitze herausgegeben - zum ersten Mal überhaupt. Erwartet werden in großen Teilen Englands bis zu 40 Grad Celsius. Der bisherige Temperaturrekord liegt bei 38,7 Grad und wurde 2019 in Cambridge gemessen.