Boris Johnson gibt alles zu: private Lockdown-Partys in der Downing Street
Frankfurter Rundschau
Boris Johnson feierte Lockdowns-Partys in seinem Amtssitz. Das sei auch nicht verboten gewesen, so der britische Premier.
London - Der britische Premierminister Boris Johnson leugnet, im vergangenen Jahr während des Lockdowns gegen die gültigen Corona-Regeln verstoßen zu haben. „Alle gültigen Richtlinien sind von [Downing Street] Nummer 10 befolgt worden“, sagte Johnson am Mittwoch (01.12.2021) im Londoner Unterhaus auf die Frage nach einer angeblichen Weihnachtsfeier im Dezember 2020, bei der sich Dutzende Mitarbeiter vergnügt haben sollen, während sich der Rest des Landes im strikten Lockdown befand.
Der Labour-Vorsitzende Keir Starmer warf Johnson daraufhin vor, die Öffentlichkeit zu belügen: „Der Premierminister leugnet nicht, dass es letztes Jahr eine Weihnachtsfeier in der Downing Street gab. Er sagt, es seien keine Regeln gebrochen worden. Beides zusammen kann nicht wahr sein. Er hält die britische Öffentlichkeit zum Narren.“
Starmer zitierte aus den „eindeutigen“ Covid-Regeln von damals, als Großbritannien unter die Lockdown-Beschränkungen fiel, die besagten: „Es dürfen keine Weihnachtsessen oder Weihnachtsfeiern am Arbeitsplatz veranstaltet werden“. Starmer fügte hinzu: „Glaubt der Premierminister wirklich, dass es für ihn und seine Freunde in Ordnung war, ein Saufgelage in der Downing Street zu veranstalten, während es dem Rest der Bevölkerung im letzten Jahr verboten war, die Lieben zu Weihnachten zu sehen?“