Boris Becker: Sein Gerichtstag endet mit Ungewissheit
RTL
Endspurt im Prozess-Fall Boris Becker (54)! Ein langer Tag vor Gericht geht zu Ende – vorerst ohne Urteilssprechung.
Endspurt im Prozess-Fall Boris Becker (54)! Ein langer Tag vor Gericht geht zu Ende – vorerst ohne Urteilssprechung. Für Becker bleibt also vorerst bloß die Ungewissheit. Was das bedeutet, lesen Sie hier.
+++ Hier alle Infos live aus London im Prozess-Ticker nachlesen+++
Tennis-Legende Boris Becker wirkt angespannt, als er am Morgen das Southwark Crown Court in London betritt. Kein Wunder, denn das Urteil der Jury könnte sein komplettes Leben verändern. Begleitet wurde er von seiner Partnerin Lilian De Carvalho, die während des Prozesses stets an seiner Seite war. Und seinem ältesten Sohn Noah Becker (28). "Ich glaube es ist für ihn unglaublich wichtig, dass die Familie zu ihm hält", beobachtet RTL-Moderatorin Frauke Ludowig vor Ort in der britischen Hauptstadt. Wie sie den Prozesstag erlebt hat, erfahren Sie im Video.
Becker wird vorgeworfen, Vermögenswerte wie Immobilien, Konten und wichtige Trophäen in dem Insolvenzverfahren gegen ihn, nicht ordnungsgemäß angegeben zu haben. Gleich zu Beginn forderte Richterin Deborah Taylor die Jury auf, Beckers Lifestyle bei ihrer Urteilsfindung zu berücksichtigen – um seine Geschichte und Erfahrungen besser verstehen zu können. Damit ist gemeint: Agenten und Berater kümmerten sich über Jahre um alle Angelegenheiten, er konzentrierte sich auf das Training und die Turniere. Er reiste 35 bis 40 Wochen im Jahr um die Welt. Über seine Konten und Finanzen habe er keinen Überblick gehabt. Doch vermeintliche Unwissenheit schützt bekannterweise vor Strafe nicht. "Boris Becker hat ein Leben geführt, wie es möglicherweise niemand von uns vorstellen kann. Weil er einfach immer fremdgesteuert war", fasst Ludowig die Aussagen der Richterin zusammen.
Daraufhin folgt das Statement von Taylor, eine Erläuterung aller 24 Anklagepunkte, die sich über knapp fünf Stunden hinzog. Dann zog sich die Jury zurück, um über die Schuldfrage im Fall Becker abzustimmen. Theoretisch könnte das einstige Tennis-Wunderkind für sieben Jahre ins Gefängnis gehen.
Der Ex-Profi und sein Sohn gönnten sich in einer Prozesspause eine Zigarette an der frischen Luft. Nach einer kurzen Unterbrechung der Jurysitzung folgte gegen 17:30 Uhr deutscher Zeit dann die Nachricht, dass die Urteilsfindung am Donnerstag (7. April) fortgeführt werden wird. Ein langer Tag im Gericht geht zu Ende, bisher ohne finale Urteilsfindung.