Boris Becker in Haft: Urteil macht seinen Freund "fassungslos"
RTL
Die Verurteilung von Boris Becker war für viele Fans ein Schock. Auch seinen alten Wegbegleiter Andrew Castle hat die Nachricht schwer mitgenommen.
Die Tennis-Welt steht wegen der Inhaftierung des deutschen Tennis-Idols Boris Becker immer noch unter Schock. Immer mehr Verantwortliche und Wegbegleiter äußern sich zum tiefen Falls des 54-Jährigen. Ex-Profi Andrew Castle hat live im "LBC Radio" seinen Gefühlen freien Lauf gelassen. "Ich bin ehrlich gesagt immer noch wegen der Nachricht von Freitagnachmittag fassungslos. Boris Becker ist ein guter Freund von mir", zitiert "tennishead" den 58-jährigen Brite, der Ende der Achtziger Jahre auf Rang 80 der Weltrangliste verweilte. Es war seine höchste Platzierung.
Nach seinem Karriereende wurde Castle TV-Experte. "Ich habe so viele Wimbledon-Endspiele mit ihm für die 'BBC' analysiert und saß mit ihm zusammen. Ich spielte mit ihm, wir trainierten und gingen auch gemeinsam mal trinken", erinnerte sich Castle. "Er ist ein guter Mann", betonte der Engländer. Dass sein Freund nun für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis muss, schockiere ihn.
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Nachdem Becker 2002 in Deutschland zu zwei Jahren Bewährung wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde, hielt es Castle nicht für ausgeschlossen, dass der Wimbledon-Sieger nun tatsächlich hinter Gittern landen könnte. Dennoch treffe ihn die Nachricht nun schwer. "Ich bin überrascht und zutiefst geschockt, dass ich in diesem Jahr nicht mit ihm in Wimbledon arbeiten werde", gab er an und erklärte weiter, dass er großes Mitgefühl für Beckers Familie empfinde.
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"Ich bin echt traurig, dass sein Leben so verlaufen ist, und ich hoffe, dass er wieder auf die Beine kommt", betonte Castle. Allerdings sei es auch logisch, dass er für seine Taten einen Preis zahlen müsse. Becker wurde Ende April in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt und musste die Strafe unmittelbar antreten. Der 54-Jährige hat wegen seines Insolvenzverfahrens ungesetzlich gehandelt und wurde in vier von 24 Anklagepunkten für schuldig erklärt. (tno/sport.de)