Bonner Beethovenfest für "Alle Menschen"
DW
Jung, dynamisch und abwechslungsreich will das neue Bonner Beethovenfest sein. Diversität ist oberstes Gebot. Die kulturelle Vielfalt spielt dabei eine wichtige Rolle.
Seit Wochen wird in Bonn für das Festival geprobt. Kolumbianische Jugendliche haben mit dem Bonner Beethoven Orchester eine Performance zu Beethovens fünfter Sinfonie erarbeitet. Schüler planen Konzerte an geheimen Orten und das ukrainische Jugendorchester studiert seine Stücke für ein Solidaritätskonzert ein.
Die Corona-Pandemie ist zwar noch nicht vorbei, doch das Musikleben in Deutschland findet fast wieder uneingeschränkt statt. Und dennoch gibt es bei den Ensembles des Beethovenfestes den ein oder anderen Coronafall, sodass man kurzfristig umplanen muss. Außerdem steht auch das Beethovenfest im Zeichen des Ukrainekriegs und greift das Thema verschiedentlich auf. "Es ist kein sorgenfreies Festival, aber eins, das zu feiern wir große Lust haben", sagt Intendant Steven Walter, der zum ersten Mal das Bonner Beethovenfest ausrichtet.
Steven Walter und sein Team haben sich einiges vorgenommen. Über 100 Veranstaltungen gehen vom 25. August bis zum 17. September über die Bühne. Es gibt klassische Orchesterkonzerte im Opernhaus, aber auch ausgefallene Formate wie Konzerte im Dunkeln, in queeren Locations oder in einem verlassenen Schwimmbad.
Das Beethovenfest will sich breit aufstellen und getreu dem Motto des Festivals "Alle Menschen" möglichst viele Bevölkerungsgruppen ansprechen. "Alle Menschen werden Brüder" lautet eine Textzeile aus Beethovens berühmter Neunten Sinfonie.
Vor das offizielle Eröffnungskonzert am 26. August mit dem Budapester Festival Orchestra unter Iván Fischer hat Steven Walter ein spirituelles sinnliches Kirchenkonzert im Bonner Münster gesetzt. Dabei erklingt Ludwig van Beethovens "Heiliger Dankgesang" aus dem Streichquartett op. 132, den er nach der Genesung von einer schweren Krankheit schrieb.