Bonität verbessern: So steigt die Chance auf einen Kredit
RTL
Banken lehnen Ihre Kreditanfragen ab oder die Zinsen sind ungewöhnlich hoch? Das könnte mit Ihrer Bonität zusammenhängen. Wir zeigen, wie Sie diese verbessern.
Sie versuchen schon länger, einen Kredit zu bekommen, aber die Banken lehnen ab oder die Zinsen sind ungewöhnlich hoch? Das könnte mit Ihrer Bonität zusammenhängen – sprich: mit Ihrer Kreditwürdigkeit. Bevor Banken Geld verleihen, checken sie den finanziellen Hintergrund ihrer potenziellen Kunden, um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen. Und dabei achten sie auf bestimmte Faktoren, die jeder kennen sollte, der einen Kredit benötigt. Wir zeigen, wie Sie Ihre Bonität verbessern und damit die Chance auf einen Kredit erhöhen.
Logisch, wer seine Kreditwürdigkeit verbessern möchte, muss zuerst herausfinden, wie es um die Bonität steht. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist der Check des persönlichen Schufa-Scores. Schufa – nie gehört? Dabei handelt es sich um ein Privatunternehmen namens Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz "Schufa".
Die Schufa speichert unter anderem Personendaten wie Namen, Geburtsdatum und Anschrift sowie Angaben zu Girokonten, Kreditkarten und Ratenkrediten. » Gegen eine Gebühr gibt die Schufa ihren Vertragspartnern – also Banken, Maklern, Telefongesellschaften und vielen anderen Firmen – Auskunft über die Bonität eines Verbrauchers. Gleichzeitig leiten die Firmen Kredit-relevante, personenbezogene Daten an die Schufa weiter, wodurch sich der Score-Wert verändern kann. Das wiederum kann dazu führen, dass Verträge abgelehnt werden oder die Vertragsbedingungen ungünstiger sind.
Der persönliche Schufa-Score wird per Computer errechnet und liegt zwischen einem und 100 Prozent. Je höher der Wert, desto größer schätzt die Schufa die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers ein. Einen Score-Wert von 100 Prozent erreicht übrigens niemand - das würde der Garantie gleichkommen, dass eine Person ihre Rechnung in jedem Fall zahlt.
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Wer die Schufa-Auskunft checkt und fehlerhafte Bonitäts-Informationen korrigieren lässt, hat schon mal wichtige Pluspunkte gesammelt. Aber der Score soll ja auch in Zukunft ordentlich bleiben. Deshalb ist es extrem wichtig, Rechnungen pünktlich zu bezahlen (oder spätestens nach der ersten Mahnung) und Verträge einzuhalten. Zahlungsmoral zeigen! Ansonsten drohen negative Schufa-Einträge. Um die Bonität zu verbessern, sind noch andere Punkte wichtig.
Tipp 1: Weniger ist mehr – auch bei KreditkartenViele Menschen glauben, es sei cool, viele Kreditkarten im Portemonnaie zu haben. Aber Auskunfteien wie die Schufa bewerten so etwas leider anders – und zwar als Zeichen von Unzuverlässigkeit, was laut dem Verbraucherportal Biallo.de die Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen kann. Der Tipp der Experten: Die Zahl der Kreditkarten und Konten klein halten oder reduzieren und wenig genutzte Karten kündigen (Depots, Sparkonten oder Festgeldkonten haben übrigens keinen negativen Einfluss).Tipp 2: Der Bank treu bleibenWer häufig die Bank wechselt, könnte damit ebenfalls seine Bonität schwächen, denn auch das fließt in die Bewertungen der Auskunfteien ein. Natürlich ist es völlig in Ordnung und sinnvoll, die Konditionen der Banken zu vergleichen und zum besten Anbieter zu wechseln. Aber mit Bedacht. Es kann sich andererseits nämlich durchaus auch lohnen, einer Bank treu zu bleiben. Denn Stammkunden gewährt die Bank eventuell einen höheren Dispokredit – was sich Experten zufolge wiederum positiv auf die Bonitäts-Bewertung auswirkt. Je höher der gewährte Dispokredit, desto höher wird die Kreditwürdigkeit eingeschätzt. Wichtig ist nur, dass der Dispo nicht ständig überzogen wird!Tipp 3: Besser eine Konditionsanfrage stellen – keine KreditanfrageAuf der Suche nach dem richtigen Kredit klappern viele Verbraucher notgedrungen diverse Banken ab und stellen Kreditanfragen (KA). Diese werden allerdings 12 Monate lang in der Bonität vermerkt. Bei Konditionsanfragen (KK) ist das anders. Konditionsanfragen sind Schufa-neutral, verursachen also keinen Eintrag in der Bonität. Warum ist das besser? Weil viele Kreditanfragen so wirken, als hätte der Verbraucher vergeblich versucht, Kredite bei verschiedenen Banken zu bekommen. Dieser Eindruck sollte vermieden werden, wenn es um die Kreditwürdigkeit geht.
Tipp 4: Nicht zu viele Kleinkredite in Anspruch nehmenDie Angebote gibt es mittlerweile überall: Fernseher mit 0-Prozent-Finanzierung kaufen, Waschmaschine in Raten abstottern und und und. Klar, das ist praktisch, aber viele bedenken beim Vertragsabschluss nicht gründlich genug, dass es sich bei der Finanzierung um Kleinkredite handelt. Und die können platzen, wenn es mal ganz schlecht läuft und Raten nicht bedient werden. Die Folge: Punktabzug bei der Bonität. Das gilt es zu vermeiden. Besser konservativ handeln und nur Dinge kaufen, die man sich tatsächlich leisten kann.Tipp 5: Schulden abbauenMit jedem neuen Ratenkredit und jeder unüberlegten Anschaffung wächst das Risiko der Überschuldung. Und Menschen mit hohen Schulden bekommen keine weiteren Kredite (zumindest nicht von seriösen Banken) oder die Zinsen für die angefragten Kredite sind überzogen hoch, weil das Ausfallrisiko für die Bank größer ist. Das Verbraucherportal Biallo.de rät: "Wer Schulden hat, sollte die nach Möglichkeit loswerden."