Bombenstimmung auf dem Rhein
n-tv
Junggesellenabschiede sind schon per se eine furchtbare Angelegenheit, auch ohne die Gefahr, von einem narzisstischen Bombenleger in die Luft gesprengt zu werden. Auf einem Ausflugsdampfer kommt im Kölner "Tatort" beides zusammen.
Die Kommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) haben in ihren bislang 84 Kölner "Tatorten" schon eine Menge Leichen aus dem Rhein gezogen. Der Mord an einem jungen polnischen Bootsmann ist trotzdem alles andere als Business as usual, sondern der Auftakt zu einer dramatischen Geiselnahme auf dem Ausflugsschiff "Agrippina". Und bei der ist nun wirklich alles mit an Bord: ein wegen Missbrauchsvorwürfen verurteilter Ex-Lehrer, eine echte Bombe, ein als Immobilienmogul getarnter Kommissar - und ein rotzbesoffener Junggesellenabschied.
Während die Fahrgäste in den ersten 30 Minuten noch gar nichts von ihrer Entführung wissen und erste Befreiungsversuche scheitern, eskaliert die Lage auf dem Schiff nach Bekanntwerden zusehends. Ballauf und Schenk finden immer mehr über die Motive des Geiselnehmers (Stephan Kampwirth) heraus, ein spannungsgeladener Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Können die Kommissare ihn gewinnen?
"Hubertys Rache" hat viele Elemente eines klassischen Suspense-Thrillers, also einen starken Fokus auf Spannung. Gleichzeitig war den Drehbuchschreibern Eva Zahn und Volker A. Zahn aber wichtig, eine aktuelle gesellschaftliche Debatte als Motiv des Täters aufzunehmen, in diesem Fall "über momentan weit verbreitete Opfer- und Empörungsbefindlichkeiten". Huberty ist nicht nur hochgradig narzisstisch veranlagt, sondern vor allem auch die "brandgefährliche Ausgabe eines enthemmten Wutbürgers".