
Bombenangriff auf Theater in Mariupol - "Kinder"-Schriftzug prangte auf Boden vor Zivilisten-Schutzraum
RTL
Ein Theater in Mariupol wurde am Mittwoch Ziel eines Bombenangriffs. Hunderte Zivilisten sollen dort Schutz gesucht haben – vor allem Kinder und Familien.
Die Schreckens-Nachrichten aus dem belagerten Mariupol in der Ukraine reißen nicht ab. Nun wurde ein Theater Ziel eines Bombenangriffs. Hunderte Zivilisten sollen dort Schutz gesucht haben – vor allem Kinder und Familien. Für den Angriff geben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Schuld.
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Bilder, die am 12. März aufgenommen wurden, zeigen vor dem Theater die Worte "Kinder" auf russisch. Sie wurden wenige Tage vor dem Angriff in großen Buchstaben vor und hinter dem Theater geschrieben – scheinbar damit jeder erkennt, dass sich dort Kinder und Familien aufhalten.
Nun ist das Theater in Mariupol zerstört. Der zentrale Bau und der Eingang zum Schutzkeller in dem Gebäude seien demoliert, wie die ukrainische Stadtverwaltung erklärt. Bilder und Videos zeigen Schutt, Trümmer und dichte Rauchwolken. Das gesamte Ausmaß des Angriffs konnte bisher jedoch nicht erfasst werden. Menschen sollen verschüttet sein – wie viele, sei bisher unklar.
"Russland konnte nicht nicht wissen, dass dies ein ziviler Unterschlupf war", schreibt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwochabend auf Twitter.
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Doch die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich. "Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben", so Kuleba.
Russlands Verteidigungsministerium wiederum behauptete, am Mittwoch gar keine Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt zu haben und machte das ukrainische nationalistische Regiment Asow für die Attacke verantwortlich. Zudem warf Moskau den ukrainischen Soldaten vor, das Gebäude zuerst vermint und angegriffen zu haben. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (jaw, mit dpa)