
Boeing fährt Milliardenverlust ein - und steht "am Scheideweg"
n-tv
MBGA - make Boeing great again. Und genauso kompliziert, wie sich die Abkürzung spricht, ist wohl auch die Mission für Boeing-Chef Ortberg. Man könne einen Tanker wenden, doch es brauche Zeit. Dann könne es großartig werden, sagt er. Zunächst aber meldet der Flugzeugbauer ein Milliardenminus. Es regiert der Rotstift.
Der neue Chef des US-Flugzeugbauers Boeing will das von Streik und Produktionsproblemen gelähmte Unternehmen mit einem Sanierungsplan aus der Krise ziehen. Die mit Technikproblemen behafteten Flugzeugmodelle Boeing 737 MAX und 777 sowie das Verteidigungsgeschäft müssten auf Vordermann gebracht und der Konzern stabilisiert werden, sagte Vorstandschef Kelly Ortberg. Boeing stehe "am Scheideweg", nachdem das Unternehmen Kunden enttäuscht und das Vertrauen gelitten habe. "Dies ist ein großes Schiff, das einige Zeit braucht, um zu wenden - aber wenn es das tut, hat es das Potenzial, wieder großartig zu sein", erklärte Ortberg anlässlich der Veröffentlichung seiner ersten Quartalsbilanz.
Diese allerdings fiel dramatisch aus: Unter dem Strich stand mit knapp mit tiefroten 6,2 Milliarden Dollar ein fettes Minus. Es ist der zweitgrößte Verlust seit 2018. Damals war nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten ein Verlust im vierten Quartal von fast 8,5 Milliarden Dollar aufgelaufen. Grund für das neuerliche Minus waren nun die Streiks sowie Probleme in der Verteidigungssparte. Der Umsatz sank in den drei Monaten auf Jahressicht um ein Prozent auf 17,8 Milliarden Dollar.
Der neue Boeing-Chef forderte einen "grundlegenden Kulturwandel" bei dem Airbus-Konkurrenten ein. Die Zusammenarbeit müsse verbessert werden. Ortberg will die Bilanz sanieren, das Portfolio des Flugzeugbauers straffen und die Entwicklung verbessern. Auf eine mögliche Kapitalerhöhung, die sich Insidern zufolge auf 15 Milliarden Dollar belaufen könnte, ging er nicht ein. Vor gut einer Woche hatte Boeing den Wegfall jeder zehnten Stelle angekündigt - in Summe werden so etwa 17.000 Arbeitsplätzen gestrichen. Man müsse die Personalsituation an die finanziellen Realitäten anpassen, hatte es geheißen.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.