Boateng akzeptiert Urteil nicht
ProSieben
Nach einem mehr als 10 Stunden langen Prozesstag verurteilte das Amtsgericht München Jérôme Boateng in der vergangenen Woche wegen Körperverletzung. Doch damit ist der Fall wohl noch nicht vorbei.
Ex-Nationalspieler Jérôme Boateng akzeptiert seine Verurteilung wegen Körperverletzung nicht und geht gegen die Entscheidung des Amtsgerichts München vor. Sein neuer Anwalt habe Berufung eingelegt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts München am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage legten den Angaben zufolge Rechtsmittel ein. Damit wird die nächste Instanz, das Landgericht München I, erneut über den Fall verhandeln müssen.
Das Amtsgericht hatte den 33 Jahre alten Boateng in der vergangenen Woche zur Zahlung von 1,8 Millionen Euro Strafe wegen Körperverletzung an seiner früheren Freundin verurteilt. Es verhängte eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30 000 Euro.
Der Richter sah es als erwiesen an, dass Boateng seiner damaligen Partnerin im Karibikurlaub 2018 ins Gesicht geschlagen hatte. 30 000 Euro sind zwar der höchstmögliche Tagessatz, Boateng ist damit aber nicht vorbestraft. Eine Vorstrafe gibt es erst ab 90 Tagessätzen.
Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Verfahren eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren gefordert - und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro. Boatengs damaliger Verteidiger Kai Walden hatte einen Freispruch gefordert.