BND-Chef Kahl in Kiew von Angriff überrascht
n-tv
Noch am Mittwoch reiste BND-Präsident Kahl zu Gesprächen nach Kiew. Doch der russische Angriff überrumpelt offenbar selbst den Geheimdienstchef. Nachdem er einen Evakuierungskonvoi verpasst, muss Kahl einen langwierigen Rückweg über Land antreten.
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, ist in Kiew vom russischen Angriff auf die Ukraine überrascht worden. Kahl sei am Mittwoch für dringende Gespräche zur aktuellen Lage in die Ukraine gereist, teilte ein BND-Sprecher auf Anfrage mit.
In der Nacht auf Donnerstag zeichnete sich dann ein baldiger Angriff Russlands ab. Das Pentagon etwa warnte davor, dass Russland jeden Moment losschlagen könne. Offenbar blieb Kahl trotzdem im Land. Als die Kriegshandlungen dann begannen und der Luftraum über der Ukraine gesperrt wurde, sei der Jet des BND-Präsidenten ohne ihn zurück nach Deutschland geschickt worden, schreibt der "Spiegel". Kahl habe alle weiteren geplanten Treffen abgesagt.
Das Magazin "Focus" berichtet, dass nach dem Aufruf von Außenministerin Annalena Baerbock zum Verlassen des Landes eine Spezialabteilung der Bundespolizei tätig wurde. Dieser "Personenschutz Ausland" habe auf dem Landweg Diplomaten und Verbindungsleute des BKA evaluiert. Kahl habe diese Evakuierungseinheit aber nicht rechtzeitig erreicht.
Nach israelischen Luftangriffen meldet die Hamas den Tod einer weiblichen Geisel. Auch eine weitere Geisel sei schwer verletzt worden. Das israelische Militär untersucht die Behauptungen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Menschen, die von der Hamas festgehalten werden.