
BND-Agent sollte Russen offenbar HIMARS-Standorte verraten
n-tv
Westliche Systeme wie HIMARS oder IRIS-T machen den russischen Truppen in der Ukraine besonders zu schaffen. Deshalb beauftragte der Geheimdienst FSB einem Bericht zufolge einen BND-Mitarbeiter mit der Beschaffung von Standortdaten. Der muss sich nun wegen Landesverrats verantworten.
Der Fall eines mutmaßlichen Spions beim Bundesnachrichtendienst (BND) ist brisanter als bisher bekannt. So hat der russische Geheimdienst FSB nach "Spiegel"-Informationen im vergangenen Herbst versucht, über den mittlerweile festgenommenen BND-Mitarbeiter Carsten L. Positionsdaten von Artillerie- und Flugabwehrstellungen der ukrainischen Armee zu beschaffen.
Den Ermittlungen zufolge beauftragte der FSB den BND-Agenten über den Mittelsmann Arthur E., beim BND möglichst exakte GPS-Daten der von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS und des von Berlin gelieferten Luftabwehrsystems IRIS-T abzuschöpfen und zu übergeben. Mit dem Fall vertraute Personen sagen, es sei eher unwahrscheinlich, dass solche Daten weitergereicht wurden. Im Herbst waren der ukrainischen Armee spektakuläre Geländegewinne gelungen - auch dank der Raketenwerfer.
Generalbundesanwalt Peter Frank ermittelt gegen L. und E. wegen des Verdachts auf Landesverrat. Beide sitzen in Untersuchungshaft. E. soll bei zwei Treffen in Moskau geheimes Material des BND an den FSB übergeben haben, das L. bei seinem Arbeitgeber beschafft hatte. Die russische Seite hat die mutmaßliche Spionage womöglich fürstlich entlohnt. So fanden die Ermittler in einem Schließfach von Carsten L. in Umschlägen eine sechsstellige Bargeldsumme. E. soll diese Umschläge vom FSB entgegengenommen und L. übergeben haben. Beim BND geht man davon aus, dass der FSB L. langfristig an sich binden wollte.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.