Blutegel-Attacke! Daher stammen Pamela Andersons Narben auf der Schulter
RTL
Blonde Mähne, große Brüste und viel Sex – in der neuen Serie „Pam & Tommy“ gibt es viel zu sehen. Neben all dem ist uns aber noch etwas anderes aufgefallen...
Blonde Mähne, große Brüste und ganz viel Sex – in der neuen Miniserie "Pam & Tommy" gibt es viel zu sehen. Neben all den nackten Tatsachen ist uns aber eine Sache ins Auge gesprungen, die wenig mit erotischen Erlebnissen zu tun hat: Pamela Anderson (gespielt von Lily James) hat in der Serie markante Male auf dem linken Oberarm. Der Grund ist mehr als eklig.
Als Kind wurde Pamela Anderson in einem See von Blutegeln attackiert, erzählte sie bereits vor einigen Jahren Moderator Craig Ferguson in seiner Late Night Show: "Ich wurde von Blutegeln angegriffen - sehen Sie sich meinen Arm an. Das ist da, seit ich neun Jahre alt bin - das war sehr traumatisch. Ein Haufen von ihnen sprang mich in einem See an, während ich unter Wasser schwamm."
Ein Erlebnis, das sicher keiner von uns mit dem ehemaligen "Baywatch"-Star teilen will. Aber was sind Blutegel genau? Kann uns das in Deutschland überhaupt passieren? Und kann man den saugenden Tierchen auch etwas Positives abgewinnen?
Blutegel sind Parasiten, gehören zur Klasse der Gürtelwürmer und haben je nach Art eine bräunliche, schwarze oder grünliche Farbe. Weltweit gibt es rund 600 verschiedene Arten, einige können im ausgestreckten Zustand bis zu 30 Zentimeter lang werden. Am vorderen und hinteren Ende ihres Körpers haben die mit dem Regenwurm verwandten Tiere je einen Saugnapf – der hintere ist dafür da, um sich am Untergrund festzuhalten, der vordere enthält die Mundöffnung und wird zum Saugen genutzt.
Mit diesem vorderen Saugnapf saugt der Egel Blut aus Tieren oder auch Menschen. Seine drei Kieferreihen helfen dem Egel dabei, in die Haut seines Opfers einzudringen. Die Zähne seien sogar so scharf, dass es dem Egel gelinge, auch dicke Haut und Leder von Rindern schnell durchzubeißen, erklärt Martin Heß, Biologe an der Ludwigs-Maximilian-Universität in München, beim Bayerischer Rundfunk. Einmal gesaugt, kann ein Blutegel rund ein Jahr vom Blut seines Wirts leben. In der freien Wildbahn können Blutegel bis zu 30 Jahre alt werden, im Labor bis zu 20 Jahre.
Blutegel leben in Süßwasser. Das können stille Gewässer wie Tümpel, Teiche und Pfützen, aber auch langsam fließende Gewässer sein, heißt es unter anderem beim SWR. Nur ganz wenige von ihnen leben im Meer. Weil ihr natürlicher Lebensraum bei uns zunehmend verschwindet, begegnet man Blutegeln in der freien Natur immer seltener. Auch in unseren Badeseen gibt es die kleinen Tierchen kaum noch. Dort finden wir eher Pferdeegel. Die können ausgestreckt bis zu 15 Zentimeter lang werden - sind für den Menschen aber ungefährlich. Statt Blut zu saugen, ernährt sich der Pferdeegel nämlich lieber von verschiedenen Wassertieren.
Viel häufiger als in Gewässern kommt der Blutegel – genauer gesagt der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) – bei uns in Laboren vor und wird seit Jahrhunderten erfolgreich für die Medizin eingesetzt. Weil der Blutegel beim Saugen ein gerinnungshemmendes Protein namens Hirudin sowie rund weitere 100 Substanzen mit seinem Speichel absondert, wird er für die schmerzlindernde Behandlung zum Beispiel bei Arthrose und Rheuma sowie bei Krampfadern und Venenentzündungen und sogar bei Transplantationen eingesetzt.
Warum die Blutegel-Therapie einen solch positiven Effekt hat, ist noch nicht gänzlich geklärt. "Wir gehen davon aus, dass diese bis zu 100 Inhaltsstoffe im Blutegelspeichel auch stark entzündungshemmend und schmerzstillend sind", zitiert der Bayerische Rundfunk Andreas Michalsen, Naturheilkundler und Chefarzt im Berliner Immanuel Krankenhaus.