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Blue Monday, der traurigste Tag?
n-tv
Jeder ist mal niedergeschlagen, antriebslos und traurig. Dieser Zustand soll bei den meisten Menschen Europas am dritten Montag des neuen Jahres einen Höhepunkt erreichen. Aber wer kommt auf so etwas?
Egal ob der kürzeste Tag des Jahres oder der älteste Baum der Welt: Menschen mögen Superlative - und wollen dann auch alles darüber wissen. Das gilt auch für den traurigsten Tag des Jahres. Der vermeintlich deprimierende Höhepunkt soll bei den meisten Menschen Europas bereits am dritten Montag in jedem neuen Jahr erreicht sein. So zumindest wurde es 2005 im Namen des britischen Psychologen Cliff Arnall dargestellt. Die Bezeichnung Blue steht in diesem Fall nicht für die Farbe blau, sondern zielt eher auf das Befinden von Menschen ab. Es kann aus dem Englischen mit traurig, deprimiert oder auch kalt übersetzt werden.
Aber zurück zu Arnall: Sein Name war es, der 2005 im Zusammenhang mit der Behauptung vom Blue Monday als den deprimierendsten Tag im Jahr genannt wurde. Der Akademiker, dessen Reputation darin bestand, dass er zuvor im Center for Lifelong Learning, einem Fortbildungszentrum der University Cardiff arbeitete, ließ sich offenbar erfolgreich vor den Karren einer Werbe-Agentur spannen.
Die Pressemitteilung zum Blue Monday, die von der PR-Agentur Porter Novelli veröffentlicht wurde, entpuppte sich als echter PR-Coup. Bis heute wird alljährlich über den Blue Monday als traurigsten Tag des Jahres und die Geschichte dahinter berichtet. Die Agentur warb damals für das britische Reiseunternehmen Sky Travel damit. Das Konzept geht nicht etwa auf eine repräsentative Befragung von tausenden Personen zurück, sondern soll mit einer vermeintlich wissenschaftlichen Formel berechnet worden sein.