Blinken reicht in Peking die Hand
n-tv
Die ersten Gespräche finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Doch schon jetzt ist klar, dass die Stippvisite von US-Außenminister Blinken in Peking von hoher Bedeutung ist. Es gehe darum, die zuletzt schwer zerrüttete Beziehung beider Staaten "verantwortungsvoll" zu gestalten.
Nach monatelangem Streit mit schweren gegenseitigen Vorwürfen sind die beiden Großmächte USA und China wieder direkt miteinander im Gespräch. In Peking kamen die beiden Außenminister Antony Blinken und Qin Gang zu mehreren Treffen zusammen. Für den Top-Diplomaten von US-Präsident Joe Biden ist es der erste Besuch in China seit Beginn seiner Amtszeit vor mehr als zwei Jahren. Blinken holt eine Reise nach, die ursprünglich schon im Februar stattfinden sollte - wegen Spionagevorwürfen gegen China dann aber kurzfristig abgesagt wurde.
Die beiden Minister saßen sich zu Beginn ihrer Gespräche mit ihren Delegationen an zwei langen Tischen im Pekinger Staatsgästehaus Diaoyutai gegenüber. Zunächst sprachen sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am Montag sind weitere Treffen mit hochrangigen chinesischen Regierungsvertretern geplant. Spekuliert wird auch, dass Blinken mit Staats- und Parteichef Xi Jinping zusammentreffen könnte. Eine Bestätigung aus Peking gibt es bislang nicht. Ebenfalls am Montag will sich Blinken auf einer Pressekonferenz zum Verlauf des Besuchs äußern.
Als Ziel seiner Reise nannte der US-Außenminister eine offene Kommunikation, damit beide Länder ihre Beziehungen "verantwortungsvoll gestalten" könnten. Vor dem Hintergrund der strengen chinesischen Corona-Maßnahmen - aber auch wegen der stark angespannten Beziehungen - hatte es seit 2018 keinen Besuch eines US-Außenministers in Peking mehr gegeben. Auslöser für die Absage im Februar war ein mutmaßlicher chinesischer Spionageballon über den Vereinigten Staaten, der schließlich abgeschossen wurde.