Bischof predigt über "Menschen in Karfreitagssituationen"
n-tv
Trier (dpa/lrs) - Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat den Tod von Menschen im Ukraine-Krieg und von Flüchtlingen im Mittelmeer in den Mittelpunkt seiner Karfreitagspredigt gestellt. Als "Menschen in Karfreitagssituationen unserer Zeit" nannte er im Trier Dom "die Menschen, die im Krieg in der Ukraine in den bombardierten Städten unter den Trümmern einen erbärmlichen, einsamen Tod sterben". Ebenso wies er auf die Menschen hin, die "über Tage hilflos auf dem Mittelmeer treiben und schließlich ertrinken, ohne dass jemand jemals wieder von ihnen hört".
Der Blick auf den gekreuzigten Jesus öffne auch den Blick auf leidende Menschen im Hier und Heute, sagte der katholische Geistliche nach dem vorab verbreiteten Predigtmanuskript. "Mit den Augen des Glaubens dürfen wir schon weiter sehen, dürfen wir schon den Sieg des Lebens ahnen", führte Ackermann aus. Der österliche Glaube gebe eine Perspektive jenseits von Leid und gewaltsamem Tod. "Er zeigt uns das Licht am Ende des Tunnels."
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte sich zum Karfreitag gegen die Manipulation von Informationen im Ukraine-Krieg gewandt. In seiner Predigt im Limburger Dom kritisierte der Bischof "die dreisten Versuche von Machthabern, sich der Wahrheit zu bemächtigen und sie so zu verdrehen, dass sie ihren Zielen passend erscheint". Dabei würdigte er den Mut der russischen Journalistin Marina Owsjannikowa, die im Staatsfernsehen gegen den Krieg protestierte.