Bischöfe ermutigen an Ostern zu Frieden und Hoffnung
n-tv
Der Krieg in der Ukraine ist fester Bestandteil in den Osterpredigten der Kirchen. Trotz des Schreckens gelte es, Frieden und Hoffnung nicht aus dem Blick zu verlieren, sagen die Bischöfe.
Stuttgart/Freiburg (dpa/lsw) - Die Osterpredigten in Baden-Württemberg stehen in diesem Jahr unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. In der Stuttgarter Stiftskirche ermutigte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July am Sonntag die Menschen, für das Leben und den Frieden einzutreten. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger rief im Münster der Stadt dazu auf, trotz des Kriegs in der Ukraine und weiterer aktueller Krisen das Hoffnung Schenkende in der Welt und auch in der Kirche nicht aus dem Blick zu verlieren.
July wandte sich nochmals an den Patriarchen der Russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I.: "Warum sprecht ihr, wie ihr sprecht? Nennt Krieg, was Krieg ist. Lasst euch das orthodoxe Herz der Gemeinschaft mit euren Schwestern und Brüdern nicht herausreißen." Kyrill hatte in der Vergangenheit Moskaus Position vertreten und "Kräfte, die Russland offen als ihren Feind betrachten", für den Konflikt verantwortlich gemacht. Er warf der Nato vor, ihre militärische Präsenz an Russlands Grenzen ausgebaut und Russlands Sorgen vor einem Angriff ignoriert zu haben.
Zugleich betonte July den Unterschied zwischen der Haltung des Patriarchen und der anderer Mitglieder der russisch-orthodoxen Kirche und sagte in einem vorab verbreitetem Text: "Wir sind voller Respekt und Hochachtung vor den Angehörigen und Geistlichen der orthodoxen Kirche, auch in Russland, die hier anders sprechen, die sich mit Mut und in Klarheit gegen Krieg und Gewalt wenden."