Bischöfe diskutieren über Service-Agentur für Taufen und Co.
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Erfurt (dpa/th) - Ob Taufen, Trauungen oder Trauerfeiern: Wie manchen Menschen die Scheu vor Gottesdiensten zu bestimmten Anlässen genommen werden kann, haben die Regionalbischöfinnen und -bischöfe der Evangelischen Kirche in Deutschland am Dienstag diskutiert. Dabei wurde das Modell einer Art Service-Agentur vorgestellt, wie die Regionalbischöfin Friederike F. Spengler und Regionalbischof Tobias Schüfer vom Sprengel Erfurt sagten.
Es gehe darum, über den Ablauf und die Gestaltungsmöglichkeiten von kirchlichen Amtshandlungen aus besonderen Anlässen im Leben (Kasualien) niedrigschwellig zu beraten und das Ganze nicht institutionell aufzublähen, erklärten Spengler und Schüfer. So könnten etwa Alleinerziehende bei Taufen unterstützt werden, die sonst vielleicht des Aufwands wegen darauf verzichten würden.
Erfahrungen mit solchen Agenturen gebe es bereits in Berlin und Hamburg, so Spengler und Schüfer. Mehrere Regionen seien an dem Konzept interessiert. Denkbar sei es auch für das Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), zu dem der Sprengel Erfurt gehört. "Aber wir können das nur als Idee einbringen", betonte Spengler. Es gebe auch innerkirchliche Diskussionen darüber, dass die Kirche so auf eine "Servicestelle" reduziert werde, sagte Schüfer.
Die EKM ist die größte protestantische Kirche in Thüringen mit rund 400.000 Mitgliedern.