Biotechnologie-Berater Thines: "Wir müssen mehr klappern"
n-tv
Nach Meinung des Landeskoordinators Thines hat Rheinland-Pfalz als Biotechnologie-Standort viel zu bieten - an der ein oder anderen Stelle sieht er angesichts harter Konkurrenz aber Handlungsbedarf.
Mainz (dpa/lrs) - Der Biotechnologie-Standort Rheinland-Pfalz muss nach Ansicht des Landeskoordinators Eckhard Thines seine Stärken noch stärker herausstellen und für sich werben. "Wir müssen mehr klappern", sagte Thines der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Es gebe hierzulande sehr renommierte Forschungseinrichtungen und sehr namhafte Unternehmen wie BASF, Boehringer Ingelheim, Abbvie und bald auch Eli Lilly. "Die BASF ist ein Weltmarktführer in weißer und grüner Biotechnologie und keiner weiß es im Bundesland", sagte Thines. Das würde etwa in Hessen und Bayern nicht passieren.
Um den Biotechnologie-Standort Rheinland-Pfalz auch angesichts der harten internationalen Konkurrenz noch bekannter zu machen, brauche es etwa Imagefilme, wie sie zum Beispiel die Standortgesellschaft biomindz gerade für Mainz produziere. Die Biotechnologie-Akademie Rheinland-Pfalz in Bingen lege eine Internetseite auf, die aufliste, was das Land im Segment der Biotechnologie alles biete. "So etwas gibt es noch nicht", sagte Thines.
Ungeachtet dessen sieht der Wissenschaftler, der seit Juni 2023 rheinland-pfälzischer Landeskoordinator für Biotechnologie ist, riesige Chancen für den Standort. "Wir hatten nicht die Investitionsrunden wie München oder Heidelberg", sagte er. "Aber wir können an ganz vielen kleinen Rädchen drehen." Ziel müsse sein, ein "Rund-um-Wohlfühlpaket" für große Unternehmen, aber auch für Startups zu schaffen. Es müsse ein gemeinsamer Spirit entstehen, indem sich Fachleute so wie etwa in Boston oder an der Universität Stanford in den USA gegenseitig befruchteten, wo Firmen aber auch bei Themen wie Arbeitsschutz, Patentschutz oder Infrastruktur geholfen werde. "Wir brauchen nicht nur Flächen, wir müssen ein Komplettangebot haben."