Biosprit fürs Auto: Gut für die Klimazukunft oder nein danke?
DW
Durch den Ukrainekrieg ist Weizen weltweit knapp. Trotzdem kommt Biosprit auch aus Getreide mit in den Tank. Ist das noch sinnvoll?
Weltweit kommt in Autos mit Verbrennungsmotoren rund vier Prozent Biosprit in den Tank. Mineralölkonzerne mischen es dem erdölbasierten Diesel und Benzin bei, in der EU sind das zwischen fünf und 10 Prozent.
Damit soll der Verbrauch von Erdöl und damit der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Denn die Pflanzen binden CO2 aus der Luft, das erst bei der Verbrennung im Motor wieder freigesetzt wird. Komplett klimaneutral ist Biosprit allerdings nicht, weil in der industriellen Landwirtschaft Klimagase entstehen und für den Anbau auch Urwälder abgeholzt werden zum Beispiel für die Produktion von Palmöl.
Hergestellt werden kann Biosprit praktisch aus allen Pflanzen und Abfällen. Am häufigsten werden Mais, Zuckerrohr und Getreide verwendet, daraus wird vor allem Bioethanol hergestellt. Dieses kann mit herkömmlichem Benzin aus Erdöl gemischt werden.
Biodiesel wird dagegen zumeist aus Ölpflanzen wie Raps, Sonnenblumen und Soja und den Früchten der Ölpalme gewonnen.
Biokraftstoffe aus Pflanzen herzustellen ist meist etwas teurer als bei Benzin oder Diesel aus Erdöl, in Europa liegt der Preisunterschied bei 20 bis 70 Prozent.