Biontech und Pfizer erhalten Milliardenauftrag aus USA
DW
Die US-Regierung hat im großen Stil Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech für eine geplante Booster-Kampagne bestellt. Die Firmen sollen für 3,2 Milliarden Dollar mindestens 105 Millionen Impfdosen liefern.
Die Vereinigten Staaten bereiten sich mit der Bestellung von mehr als 100 Millionen Dosen des Coronavirus-Impfstoffs von Biontech und Pfizer auf den Herbst vor. Die Regierung in Washington gab eine Vereinbarung zum Kauf von 105 Millionen Impfdosen zum Preis von 3,2 Milliarden Dollar (rund drei Milliarden Euro) bekannt. Das Geschäft umfasst eine Kaufoption für weitere bis zu 195 Millionen Dosen, wodurch der Gesamtumfang auf 300 Millionen Dosen ansteigen könnte.
Die Bestellung umfasst Vakzine für Impfungen von Erwachsenen wie Kinder. Mit der Auslieferung der Impfstoffe gegen COVID-19 soll im Spätsommer begonnen werden. Laut Pfizer-Chef Albert Bourla geht es dabei auch um Mittel, die speziell gegen neuartigere Virusvarianten wie Omikron schützen könnten.
Gesundheitsminister Xavier Becerra erklärte, die Regierung unternehme alles, um US-Bürgern kostenlose Impfstoffe zur Verfügung zu stellen. Die nun erfolgte Bestellung sei "ein wichtiger erster Schritt, um uns auf den Herbst vorzubereiten". Die US-Regierung befürchtet dann eine neue Zunahme der Infektionszahlen.
US-Präsident Joe Biden hatte den Kongress um zusätzliche Milliarden für den Kampf gegen die Pandemie gebeten. Weil ein entsprechender Gesetzestext aber noch nicht beschlossen wurde, musste die Regierung zuletzt nach Angaben des Gesundheitsministeriums zehn Milliarden Dollar aus bestehenden Haushaltsmitteln umwidmen, um neue Impfdosen und Medikamente gegen Corona bezahlen zu können.
Bei den Covid-Impfstoffen arbeitet Biontech mit seinem US-Partner Pfizer nicht nur an einem an die hochansteckende Omikron-Variante angepassten Vakzin, das für eine mögliche Zulassung im Herbst bereits in den Startlöchern steht. Die Mainzer wollen zudem in der zweiten Jahreshälfte mit der klinischen Erprobung von Impfungen der nächsten Generation beginnen, die gegen eine Vielzahl von Coronaviren schützen sollen. Dazu gehören T-Zell-verstärkende Impfungen, die in erster Linie vor schweren Erkrankungen schützen sollen, sowie Pan-Coronavirus-Impfungen, die einen Schutz vor der gesamten Virusfamilie und ihren Mutationen gewährleisten sollen. Ziel sei es, "einen dauerhaften Schutz vor verschiedenen Varianten zu bieten".