
"Bild"-Chef entschuldigt sich für Corona-Artikel
n-tv
Wissenschaftler fühlen sich von der im Dezember veröffentlichten "Bild"-Geschichte "Die Lockdown-Macher" angegriffen. Nun sucht das Blatt das Gespräch mit den Forschern. In der Talk-Runde bezeichnet der neue Chefredakteur Boie das Stück als "absolut unglücklich".
Nach breiter Kritik an einem Artikel der "Bild"-Zeitung zur Corona-Pandemie hat sich Chefredakteur Johannes Boie erneut dazu geäußert. "Dieser Artikel war absolut unglücklich. Ich würde ihn so nicht nochmal drucken", sagte der 39-Jährige in Berlin bei einer Diskussionsrunde mit Vertretern von Wissenschaftsorganisationen und Forschern. Bei dem gemeinsam initiierten Gespräch ging es um die Rolle des Boulevardjournalismus in Zeiten der Pandemie. Konkrete Verabredungen oder Vereinbarungen wurden nicht getroffen.
Anlass für das gut einstündige Gespräch auf einem Podium im Springer-Konzern war der "Bild"-Artikel "Die Lockdown-Macher" von Anfang Dezember, in dem es um mehrere Wissenschaftler ging, die auch abgebildet wurden. Dem Presserat als Selbstkontrolle der Presse liegen viele Beschwerden dazu vor. Eine Allianz von Wissenschaftsorganisationen hatte in einem Statement kritisiert, dass einzelne Forscherinnen und Forscher "zur Schau gestellt und persönlich für dringend erforderliche, aber unpopuläre Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung verantwortlich gemacht werden".
Das könne zu einem Meinungsklima beitragen, das an anderer Stelle bereits dazu geführt habe, dass Wissenschaftler sich physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen oder bedroht wurden. Boie sagte in der Talkrunde, dass es auch intern vor und nach dem Erscheinen Kritik an dem Artikel gegeben habe. Kurz nach Veröffentlichung hatte der Chefredakteur in einem Statement, das bei "Bild" zu lesen war, betont: Wer dieses Land regiere, verändere und über das Leben der Menschen bestimme, müsse Kritik aushalten. Gerade auch von Journalisten. "Umgekehrt muss Kritik angemessen geübt werden. Das gilt ausdrücklich auch für 'Bild'."

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