Bilanz zu illegalem Camp: Waldbrandgefahr war extrem hoch
n-tv
Etwa 1.500 Menschen aus aller Welt zelteten illegal im Harz. Müll ist auf dem Gelände nach der Abreise der "Rainbow Family" nicht zu sehen. Der Wald habe aber gelitten, sagen die Landesforsten.
Bad Grund (dpa/lni) - Nach der Abreise von rund 1.500 illegalen Campern aus dem Harz haben auch die Niedersächsischen Landesforsten Bilanz gezogen. Die Waldbrandgefahr sei extrem hoch gewesen, sagte Sprecher Michael Rudolph bei einem Rundgang über das Gelände. Im Landschaftsschutzgebiet sei es verboten zu zelten. "Und es wurden Quellen, also Biotope, Lebensräume verändert", sagte der Sprecher. Biomüll und Fäkalien seien im Wald vergraben worden. Das alles habe dort nichts zu suchen. "Die Natur ist also in einem schlechteren Zustand zurückgelassen worden als versprochen", sagte Rudolph. Die Erholung werde sicher ein bis anderthalb Jahre dauern, bei den Nährstoffen noch länger.
Nach Angaben des Landkreises Göttingen hatten die illegalen Camper keinen Müll auf dem Gelände hinterlassen. Sichtbar seien noch die Überreste von Feuerstellen, Trampelpfade und platt gedrückte Stellen, auf denen Zelte gestanden hätten, hatte ein Sprecher bereits am Montag angekündigt. Wegen der in ausgehobenen Löchern im Wald verrichteten Notdurft sei zudem der Nitratgehalt im Boden gestiegen.
"Am schnellsten werden die Tiere hier wieder zurückkehren", sagte der Landesforsten-Sprecher. "Für die war hier vier Wochen Sperrgebiet. Wenn hier wieder Ruhe eingekehrt ist, wird die Natur auch die Wunden ausheilen."