Bierhoff befindet sich in der Katar-Zwickmühle
n-tv
Am Freitag werden in Katar die Gruppen der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ausgelost. Das Emirat am Golf steht weiter in den Schlagzeilen - als potenzieller Lieferant von Gas, aber auch aufgrund der andauernden Menschenrechtsverletzungen. DFB-Direktor Oliver Bierhoff befindet sich in einer Zwickmühle.
DFB-Direktor Oliver Bierhoff will den kritischen Diskurs über WM-Gastgeber Katar fortsetzen und hofft dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Vertretern aus der Politik. "Vielleicht können der deutsche Fußball und die deutsche Politik auch in dieser wichtigen Frage Hand in Hand agieren, indem wir die Aufmerksamkeit einer Fußball-WM nutzen, um Prozesse in Katar weiter voranzutreiben", sagte der für die Nationalmannschaften zuständige DFB-Direktor in einem Interview der "Frankfurter Rundschau".
Für ihn und Bundestrainer Hansi Flick geht es in den kommenden Monaten aber auch darum, trotz der berechtigten Kritik an den Menschenrechtsbedingungen im Emirat am Golf eine positive Grundstimmung in der Mannschaft für das Turnier im Spätherbst zu entwickeln. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns den wichtigen und nötigen politischen Debatten nicht verschließen, aber gleichzeitig auch eine innere Euphorie wecken, die aus dem Team heraus entsteht", sagte der 53-Jährige.
Auch vor dem frühen Scheitern bei der WM vor vier Jahren hätte es zu viel Ablenkung gegeben. "Meine Erfahrung ist, dass die Diskussion von Themen abseits des Sportlichen den Fußball schon zeitweilig überlagern kann. Vor der WM 2018 etwa war es unheimlich schwer, intern eine Begeisterung für die Weltmeisterschaft zu wecken", erinnerte Bierhoff.