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Biden entlässt erstmals Guantánamo-Häftling
n-tv
Seit fast 20 Jahren gibt es das berüchtigte US-Gefangenenlager in Guantánamo. Präsident Biden will den mutmaßlichen Folterknast schließen und versucht es auf dem diplomatischen Weg. Die Inhaftierten sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden.
Rund sechs Monate nach Amtsantritt hat US-Präsident Joe Bidens Regierung erstmals einen Häftling aus dem Gefangenenlager Guantánamo an dessen Heimatland überstellt. Abdul Latif Nasir sei nach Marokko gebracht worden, weil er keine Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA mehr darstelle, erklärte das Verteidigungsministerium. Marokko habe Sicherheitsgarantien gegeben und eine "menschliche Behandlung" Nasirs zugesagt, hieß es. In Guantanamo Bay in Kuba verbleiben damit noch 39 Häftlinge. Das Lager war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Bushs Nachfolger, der Demokrat Barack Obama, wollte es schließen, scheiterte aber am Widerstand im US-Kongress. Der Republikaner Donald Trump wiederum wollte das Lager weiter offen halten. Nun bemüht sich Obamas einstiger Vizepräsident, der heutige Präsident Biden, erneut um eine Schließung des Lagers. Die US-Regierung setze auf einen "überlegten und gründlichen Prozess" zur "verantwortlichen Reduzierung der Zahl der Häftlinge", erklärte das Außenministerium.More Related News