
Biden besucht traumatisierte Grundschule
RTL
US-Präsident Biden und die First Lady haben nach dem Massaker in einer Grundschule Uvalde besucht. Die Kritik am Polizeieinsatz wird indes immer lauter.
Der US-Präsident Joe Biden und die First Lady haben nach dem Massaker in einer texanischen Grundschule Uvalde besucht. Die Kritik am Polizeieinsatz wird indessen immer lauter:Sie warteten lange vor jenem Klassenraum in Texas, in dem ein Schütze 21 Leben auslöschte. Sie schritten nicht ein, trotz verzweifelter Notrufe von Kindern aus dem Inneren. Der US-Präsident will der Gemeinde Trost spenden, inmitten von wachsendem Zorn.
Joe Biden reiste am Sonntag gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill nach Uvalde. Vor der Grundschule legten der Präsident und die First Lady einen Blumenstrauß nieder - an einer improvisierten Gedenkstätte mit Blumen, Spielsachen und Fotos der Getöteten.
Die Bidens liefen einzeln von Bild zu Bild, berührten die Fotos jener, die auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen wurden. Später wollten sie Angehörige der Todesopfer sowie Überlebende treffen.
In Uvalde schlägt die Trauer zunehmend in Wut um. Nach dem brutalen Massaker an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas steht die Polizei wegen dramatischer Versäumnisse schwer unter Druck.
Offiziellen Angaben zufolge waren bereits zu einem frühen Zeitpunkt 19 Polizisten im Flur vor dem Klassenraum präsent, in dem sich der Amokläufer mit Lehrern und Schülern verschanzt hatte. Die Beamten unternahmen aber lange keinerlei Versuche, in den Raum einzudringen. Angehörige warfen der Polizei vor, sie hätten Leben retten können.
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Was Ermittler auf Basis von Videoaufnahmen, Zeugenaussagen, Polizeikommunikation und Notrufen bislang rekonstruiert haben, ist erschütternd. Der Schütze drang demnach um kurz nach 11.30 Uhr Ortszeit in die Grundschule und in den Klassenraum ein und begann zu schießen.
Wenige Minuten später waren die ersten Polizisten vor dem Klassenzimmer. Es folgten weitere Beamte. Um kurz nach 12.00 Uhr Ortszeit waren 19 Polizisten im Flur vor dem Klassenraum postiert. Um die gleiche Zeit begannen nach offiziellen Angaben Schüler aus dem Inneren des Zimmers verzweifelt, den Notruf der Polizei zu wählen.