
Bibliotheken als Demokratieorte – Unterstützung nötig
n-tv
Bibliotheken gehören zur Bildungs- und Kulturinfrastruktur. Damit sie auch als Demokratieorte weiterbestehen können, ist Unterstützung nötig - wie nötig das ist, zeigt so manche Anfrage.
Nordhausen/Rudolstadt/Jena (dpa/th) - Zum Thüringer Bibliothekstag wollen Fachleute verstärkt Bibliotheken als Orte der Demokratie in den Fokus rücken. "Uns suchen viele, viele Menschen auf, wir sind offen für alle, wir sind Bildungs- und Wissensorte", fasste die Vorsitzende des Landesverbands Thüringen im deutschen Bibliotheksverband, Annelie Carslake zusammen. "Bei unseren Kunden kommen auch immer wieder Fragen zu unseren Beständen und natürlich können Bibliotheken Einfluss mit dem nehmen, was sie kaufen."
Mit Blick auf diese Funktion sei es auch Aufgabe, eine Vielzahl an Meinung abzudecken. Allerdings gebe es Grenzen, betonte Carslake.
So kämen vereinzelt Anfragen etwa zu Adolf Hitlers "Mein Kampf" - die unkommentierte Verbreitung dieser antisemitischen und rassistischen Hetzschrift ist verboten. Bei manchem Hintergrund dazu - Carslake nannte etwa eine Seminarfacharbeit eines Schülers als Beispiel - könne man schauen, was machbar ist. Unseriöse Anfragen dazu würden aber abgelehnt. Auch würden bisweilen Fragen nach Büchern aus Verlagen, die im Blick des Verfassungsschutzes sind, kommen. "Da hört es für uns aber natürlich auf", so Carslake.