Biathlon-Gold für Denise Herrmann
DW
Biathletin Denise Herrmann sorgt überraschend für das zweite deutsche Olympia-Gold bei den Winterspielen in Peking. Mit dem Olympiasieg in der alpinen Abfahrt krönt der Schweizer Beat Feuz seine Karriere.
Denise Herrmann ist sensationell Biathlon-Olympiasiegerin über 15 Kilometer und hat dem deutschen Team bei den Winterspielen in China das zweite Gold nach dem Triumph von Rodler Johannes Ludwig beschert. Die 33-Jährige leistete sich am Montag nur einen Schießfehler und entschied die Königsdisziplin im Biathlon als erste Deutsche seit Andrea Henkel bei den Winterspielen 2002 in Salt Lake City zu ihren Gunsten. "Das ist gerade eine ganz krasse Situation", freute sich Herrmann im ZDF: "Olympiasiegerin, das klingt wirklich unglaublich gut."
Für Herrmann war es nach Olympia-Bronze mit der Langlauf-Staffel 2014 die erste Medaille im Biathlon. Silber ging an die Französin Anais Chevalier-Bouchet, Bronze holte Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen. Olympia-Debütantin Vanessa Voigt zeigte nach dem missglückten Einstand in der Mixed-Staffel diesmal auch eine starke Vorstellung und holte Rang vier.
Seit Jahren dominiert Beat Feuz den alpinen Abfahrts-Weltcup. Viermal stand der Schweizer am Ende der Saison ganz oben in der Disziplinwertung, aktuell liegt er auf Position zwei. Er war Weltmeister 2017 in St. Moritz. Bei den Spielen 2018 in Pyeongchang holte er Bronze, dazu Silber im Super G. Alles was noch fehlte zum perfekten Glück, war der ein Olympiasieg im Königswettbewerb der alpinen Skirennfahrer.
Der ist Feuz in Peking nun gelungen. Mit einem Tag Verspätung - die Abfahrt war wegen starker Winde vom Sonntag auf Montag verschoben worden - sicherte sich der 34-Jährige Gold. Feuz, mit 85 Kilogramm bei 1,73 Meter Körpergröße ein Kraftpaket - Spitzname "Kugelblitz"-, hatte im Ziel 0,10 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Johan Clarey. Der ist nun mit 41 Jahren und 29 Tagen der älteste alpine Medaillengewinner bei Olympia. Feuz sagte nach dem Rennen: "Ich bin schon noch etwas sprachlos. Es ist eine neue Piste für alle, deshalb war es sehr schwierig."
Nach außen wirkte er dabei sehr gefasst, sehr rational. Ob Olympiagold nun die Krönung seiner Karriere sei, wollte eine TV-Reporterin wissen. "Eine Krönung, es gibt einige Krönungen", reagierte Feuz. Doch die dazu eingespielten Bilder zeigten einen anderen Charakter. Da hockte der Schweizer, das Mobiltelefon in der Hand, abseits vom Trubel und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. "Ein Anruf der Freundin und der kleinen Tochter", erklärte er, "da geht einem alles durch den Kopf."