
Biathletinnen stoppen den Medaillen-Partyzug
n-tv
Der Oberhofer Partyzug hat doch Bremsen: Die deutschen Biathletinnen um Denise Herrmann-Wick verpassen im Einzel beim Sieg von Hanna Öberg klar das Treppchen und damit auch die dritte Medaille. Herrmann-Wick schießt gleich viermal daneben - und findet dennoch einen Grund für Optimismus.
Denise Herrmann-Wick schüttelte enttäuscht den Kopf, als sie hinter der Ziellinie erschöpft in die Knie ging. Dann stapfte sie erst einmal gestikulierend davon. Vier Schießfehler im Einzel über 15 km - die Festspiele der 34-Jährigen bei der Heim-WM in Oberhof erlebten eine Pause. "Beim Einzel kann man sich maximal einen Fehler erlauben. Da muss man am Schießstand auch Glück haben. Die jeweils zwei Fehler stehend ärgern mich, das ist mir lange nicht passiert. Ich bin natürlich nicht zufrieden", sagte die Olympiasiegerin von Peking in der ARD nach Rang 15.
Zuvor hatte Herrmann-Wick Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung gewonnen und bei der Heim-WM in Oberhof eine riesige Euphorie ausgelöst. Doch erst einmal wurde der deutsche Partyzug gebremst. Der soll im Single-Mixed am Donnerstag und vor allem in den Staffeln am Samstag wieder gehörig an Fahrt aufnehmen.
Weltmeisterin im Einzel wurde die Schwedin Hanna Öberg ("Es ist so wunderbar") trotz eines Schießfehlers vor ihrer Teamkollegin Linn Persson (0/+10,3 Sekunden). Bronze holte sich die Italienerin Lisa Vittozzi (1/+28,0). Öberg war im Einzel 2018 Olympiasiegerin geworden und hatte sich 2019 den WM-Titel geholt. Herrmann-Wick wies 3:25,1 Sekunden Rückstand auf die Weltmeisterin auf.