
Bewährungsstrafe für pflegende Ehefrau wegen Mordversuch
n-tv
Eine 63-Jährige ist mit der Pflege ihres schwer dementen Mannes überfordert. Sie mischt eine Überdosis Medizin in zwei Gläser. Beide trinken davon. Jetzt ist die Frau verurteilt worden.
Hanau (dpa/lhe) - Weil sie ihrem an schwerer Demenz erkrankten Ehemann ein Glas mit einer Überdosis eines Schlafmittels zum Trinken gegeben hat, ist eine 63-Jährige vom Landgericht Hanau wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss sie 10.000 Euro an zwei karitative Einrichtungen zahlen.
Die Schwurgerichtskammer sah es als erwiesen an, dass die Angeklagte im März vergangenen Jahres in Gründau (Main-Kinzig-Kreis) ihrem 79-jährigen Mann die Überdosis verabreicht und selbst von der Mixtur getrunken hatte. Das bereits bewusstlose Paar wurde von Angehörigen noch rechtzeitig im gemeinsamen Bett gefunden und von Notärzten gerettet.
Die Richter bezeichneten Überforderung, Verzweiflung, tagelangen Schlafentzug sowie Alkoholkonsum als Ursachen für das Geschehen. Die 63-Jährige hatte zum Tatzeitpunkt mehr als drei Promille Alkohol im Blut. Sie habe daher im Zustand der eingeschränkten Schuldfähigkeit gehandelt. Dennoch sei das Vorgehen heimtückisch gewesen, weil der Ehemann arg- und wehrlos gewesen sei und die Frau einen Tötungsvorsatz gehabt habe.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.