Betrügerische Zwillinge zocken Dutzende Priester ab
n-tv
In Frankreich geben sich zwei Zwillingsbrüder als Polizisten oder Anwälte aus, erschleichen sich so Bankdaten und letztlich eine Menge Geld. Mit ihrer Betrugsmasche haben sie es vor allem auf Geistliche abgesehen. Laut den Ermittlern setzen die Brüder in gewisser Weise eine Familientradition fort.
Weil sie Dutzende Priester um hohe Geldsummen betrogen haben sollen, sind zwei Zwillingsbrüder von einem Gericht im nordfranzösischen Le Havre zu Haftstrafen verurteilt worden. Der wegen ähnlicher Fälle bereits im Gefängnis sitzende Haupttäter erhielt sechs Jahre Haft, berichtete die Zeitung "Le Parisien". Mit Mittätern sollen die Zwillinge 62 Priester im Alter von 69 bis 94 Jahren um rund 440.000 Euro erleichtert haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine zehnjährige Haftstrafe gegen den 35-jährigen Drahtzieher der Brüder beantragt, der zusammen mit acht weiteren Angeklagten im Alter von 29 bis 56 Jahren wegen "Betrugs in einer organisierten Bande" zwischen April 2020 und Februar vor Gericht stand.
Der 35 Jahre alte Haupttäter kontaktierte die potenziellen Opfer aus der Haftanstalt heraus. Er gab sich als Polizist oder Staatsanwalt aus und täuschte Ermittlungen vor, um an Bankdaten und anschließend an das Geld der Geistlichen zu gelangen. Manchmal gab er auch vor, dass er von dem jeweiligen Priester verheiratet worden sei und sich in großen finanziellen Schwierigkeiten befinde. Wegen gleichgelagerter Fälle waren die Zwillinge bereits einmal verurteilt worden.