Beschimpft, bedroht, körperlich attackiert
Die Welt
In den Wahlkämpfen hat die Polizei bereits mehr als 4200 Straftaten registriert, darunter Sachbeschädigungen, aber auch Übergriffe und Drohungen. Politikerinnen und Politiker berichten WELT AM SONNTAG, was sie erlebten.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der in Nordrhein-Westfalen zum fünften Mal für den Bundestag kandidiert, sagte, er habe noch nie einen so schlimmen Wahlkampf erlebt. Andauernd werde er beschimpft und beleidigt, mitunter sogar körperlich attackiert. Seine Wahlkampfstände wurden angegriffen, hunderte kleiner und großer Wahlplakate mit seinem Konterfei zerstört. „Die Plakate werden regelmäßig zerschnitten, mit Beleidigungen und Nazi-Parolen beschmiert“, sagte Lauterbach.
Er hat Polizeischutz, weil es auch Morddrohungen gegen ihn gab. Schüchtert ihn all das ein oder sagt er jetzt erst recht? „Weder noch. Ich mache einfach diszipliniert meine Arbeit weiter.“