Berliner Sicherheitsexpertin beklagt traditionelles Geschlechter-Bild in ukrainischer Armee
Die Welt
Die Berliner Sicherheitsexpertin Julia Friedrich kritisiert das Bild der Frau in der ukrainischen Armee. Diese müsse nach der Rückkehr von der Front wieder ihre traditionellen Aufgaben übernehmen und deshalb besser mit der psychosozialen Belastung zurechtkommen als Männer. Mehr im Liveticker.
Die Berliner Sicherheitsexpertin Julia Friedrich hat ein traditionelles Bild des Geschlechterverhältnisses im Ukraine-Krieg beklagt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska präsentierten sich als „der heilige Krieger und die schöne Seele an seiner Seite“, sagte sie im Berliner Tagesspiegel. Das sei aber nicht repräsentativ dafür, wie die ukrainische Armee vor Februar 2022 funktioniert habe.
Frauen hätten vor der russischen Invasion rund 23 Prozent aller Funktionen in der Armee erfüllt, ihr Anteil an den Streitkräften habe 15,5 Prozent betragen, sagte die Sicherheitsexpertin des Berliner Global Public Policy Institutes. Bereits nach dem Beginn des Konflikts 2014 sei ein Drittel der Kämpfer, die sich freiwillig gemeldet hätten, weiblich gewesen. Durch die Generalmobilmachung der Männer im Februar habe sich das Verhältnis wieder etwas verschoben. Heute seien etwa zehn Prozent der Streitkräfte weiblich.