
Berlinale: Spanischer Beitrag "Alcarràs" erhält Goldenen Bären
DW
Die Preisverleihung der 72. Berlinale war geprägt von Filmemacherinnen - und der deutschen Tragikomödie "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush".
Die Berlinale hat sich ins Ziel gerettet. Nach allem, was bislang bekannt ist, sind die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin nicht zum Superspreader-Event mutiert - trotz hoher Corona-Infektionszahlen und massiver Kritik an der Durchführung als Präsenzveranstaltung.
Um das Risiko etwas zu minimieren, war der Wettbewerb in diesem Jahr von den sonst üblichen zehn Tagen auf eine knappe Woche verkürzt worden, sodass die Bären nicht erst am kommenden Wochenende, sondern bereits am Mittwoch vergeben wurden.
Strahlende Gewinnerin des Goldenen Bären für den besten Film war die spanische Regisseurin Carla Simón, die in "Alcarràs" Erfahrungen aus der eigenen Familie aufgriff. Die Familie Solé betreibt in dem Film eine Pfirsichplantage, die vom Aufbau von Solarpaneelen bedroht wird. Ihr Ensemble hatte zuvor keinerlei Schauspielerfahrung.
Simóns Familie züchtet tatsächlich selbst Pfirsiche in Alcarràs, weshalb die Regisseurin den Preis allen Bauern widmete, die dafür sorgten, dass andere Menschen Lebensmittel auf dem Tisch hätten.
"Ich betrachte mich jetzt als Tochter der Berlinale", sagte Carla Simón, die hier 2017 ihren Debütfilm "Fridas Sommer" uraufgeführt hatte. Die Jury lobte an "Alcarràs" die "herausragende Darstellung, Zärtlichkeit, Freude und Humor".